Guten Abend aus Hönö!
Wenn man in Schweden außerhalb von Stellplätzen oder Campingplätzen steht, dann lernt man die Stille kennen, die es in Deutschland quasi nicht mehr gibt. Kein Auto, kein Flugzeug, kein Zug - nicht einmal Menschen. Unbeschreiblich! Nur das leise Rauschen des Windes in den Bäumen und das zwitschern der Vögel.
Nach dem wir gefrühstückt und abgespült haben, die Kinder nochmal am Strand und auf dem Spielplatz waren, traten wir die Weiterreise an. Bei erlaubten 100km/h, fahren die meisten Schweden nur 95km/h. Kaum Überholvorgänge, sehr entspannend. Ich kann mir vorstellen das es auf Dauer eintönig ist und ablenkend bzw. auf langen Strecken auch leichter ermüdent wirkt, aber für uns war es schön, wir konnten in aller Ruhe die vorbei ziehende Landschaft besichtigen. Hönö haben wir uns ausgesucht, weil dort laut Park4Night ein schöner Stellplatz ist, direkt in einem alten Hafengebiet, mit nahegelegenen Einkaufsmöglichkeit. Zudem soll die Inselkette, zu der Hönö gehört, ein Paradies für Wanderer und Radfahrer sein. Was wir jedoch nicht beachtet haben: Inseln erreicht man über Brücken und wenn es diese nicht gibt, so wie in diesem Fall, dann mit Fähren. Für die Kinder war es ein Erlebnis, für uns auch. Die Überfahrt dauert ca. 15 Minuten, drei Fähren fahren in einer Dauerschleife, so dass die Wartezeit maximal zehn Minuten dauert. Manche Ampel am Bahnübergang benötigt zuhause nicht weniger Zeit. Ein perfekt ausgetüfteltes System und das besondere, typisch Schweden: Auf unsere Frage ob wir das Ticket für die Fährte im Infocenter bekommen oder auf der Fähre, wurden wir entsetzt angeschaut, frei nach dem Motto „Wieso sollte man für eine Fähre bezahlen“. Genau so ist es aber, die Fähren kosten nichts, ebenso wie in den Niederlanden. Bei uns kostet sogar die kleine Fähre die fünf Minuten braucht um in Oppenheim den Rhein zu überqueren. So ist es eben, wenn alles privatisiert ist - in Schweden ist es nicht so. Bei uns hieße das wieder nur: "Wer soll das denn bitte schön alles bezahlen..."