Guten Morgen aus Fredericia,
auch heute fasse ich zwei Tage in einem Beitrg zusammen. die Nacht von Tag 26 auf Tag 27 war nämlich sehr kurz. Mit einer Erkältung und einer verstopften Nase, hat der Kleine uns ziemlich wach gehalten. Zudem mussten wir früh aufstehen, da die Fähre um acht Uhr ablegte. Spätester Checkin war daher um sieben, weshalb der Wecker um sechs Uhr klingelte. Noch im Schafanzug, ungewaschen und ohne Frühstück sind wir dann zum Hafen. Eben genannte Punkte konnten wir dann nämlich in aller Ruhe in der Warteschlange der Fähre nachholen. So eine autarki ist schon was feines ;)
Die Überfahrt war dann reltiv ruhig... - je nach dem wen man fragt :D
Der Kurze und ich haben nämlich wunderbar in den Schlaf gewogen, mit dem Kopf auf dem Tisch geschlafen. Die beiden Damen hingegen standen festhaltend hinter ihrem Sitz, den Blick immer auf den Horizont gerichtet. Es dauerte wohl einige Zeit, wohl mehrere Stunden, aber auch hier überwog dann der Appetit und der Zug des TaxFree-Shops. Gewappnet mit Rentiersalami, BigBoxen an Kinderbueno und eine Flasche Whisky, konnten dann alle vier entspannt auf das Anlegemanöver warten. Die Flasche Whiskey bliebt natürlich zu. Zum einen weil es Samstag Morgen war, zum anderne natürlich wegen den Zollbestimmungen.
Außerdem hatten wir mit knapp 250km eine verhältnissmäßig lange Fahrtstrecke vor uns, da ist Alkohol nicht sonderlich hilfreich und auch in Dänemark wohl nicht erlaubt. Unser Ziel war das Legoland in Bellund, das wir am folgenden Tag besuchten. Da ich jedoch durch die vergangene Nacht ein extremes Schlafdefizit hatte (ja, drei Stunden Schlaf im Bett und zwei mit dem Kopf auf dem Tisch der Fähre reichen auch mir nicht), bin ich mit den Kindern ins Bett und habe demendsprechend keinen Beitrag für diesen Blog geschrieben. Ganz nebenbei haben wir wärend dieser Fahrt aber unseren 3.000km in diesem Urlaub zurück gelegt, bis wir unseren heutigen Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz eines Schul- und Sportzentrums erreicht haben.
Der Tag 28 stand voll und ganz im Zeichen der kleinen Bausteine. Lego kommt aus Bellund und ist eine Abkürzung für "leg godt" und bedeutet übersetzt „spiel gut“. Der Ausflug war vor allem für mich eine Reise in die eigene Kindheit, wo mittels Lego alles möglich war und wo gestern noch Kriegsschiffe auf dem Meer unterwegs waren, waren heute Piraten und Ritter auf Eroberungstour, bevor morgen in der Mine auf Alpha Luna Rohstoffe für die neue Außenbasis der Menschheit agebaut wurden. Das legoland hat sowohl Achterbahnen, als auch andere Fahrgeschäfte, ist aber selbst auch auf Interaktion aus. So gibt es Fhrgeschäfte, bei denen man sich gegen andere Besucher messen muss. Entweder als Familie im Löschen eines Brandes (Fahren, Pumpen und Löschen) oder gegen die Familie beim Abschießen von Mumien. Wie sehr das Legoteam jedoch auf Details bei den Modellen achtet, zeigt am besten das folgende Video, das wir erstellt haben. Hier wird am Beispiel des Götekanals in Schweden (statt über 50 Schleusen, hat das legoland "nur" fünf oder sechs nachgebaut) erklärt, wie eine Schiffsschleuse funktioniert.
Der schönste Satz des Tages kommt aber von Leon, der in der Warteschlange der Achterbahn (mit der er dann aber nichteinmal fahren durfte, weil ihm 5cm Körpergröße fehten, sagte, das er es total schade findet das unser Dickerchen jetzt draußen steht und garnicht mitbekommt, was wir gerade alles machen. Da sieht man, wie ein Wohnmobil ein zweites (erstes) Zuhause werden kann und wie das "gemeinsam" Erlebte, die Bindung dorthin fördern kann. Auch mir ist unser Dickerchen nach dem Schweden Urlaub sehr ans Herz gewachsen, so dass ich derzeit überlege, es nicht mehr an Fremde zu vermieten (sondern nur noch an Freunde, Bekannte und Familie). Es würde wahrscheinich auch niemand seine Wohnung vermieten, in der er wohnt. Wir sind in diesem Jahr, trotz Corona, voraussichtlich knapp sieben Wochen dort zuhause, das sind fast zwei Monate...
Abends standen wir dann wie so oft, in einem Jachthafen, denn wir haben noch ca. 50km hinter un sgebracht. Das verkürzt die heutige Strecke ein wenig, denn morgen früh setzen wir mit der Fähre nach Fehmarn über. Die Fähre hatten wir gebucht, als wir noch nicht wussten das wir nach Norwegen kommen werden. Warum aber wieder in einem Jachthafen? Nun, diese sind oftmals sehr schön angelegt und bieten mit ihrer - welch Wunder - Lage am Meer, tolle Aussichtsplätze. Sehr viele Jachhäfen haben mitterweile Wohnmobilstellplätze. Die Infrastruktur ist die selbe - es gibt duschen, Frisch und Abwasser und an die Station, wo die Boote ihre Toiletten abpumpen können, ist meistens eine Art Waschbecken montiert in das die Wohnmobile ihre Toiletten entleeren und spühlen können.Selbst die Stromascnhlüsse für die Landstromversorgung sind identisch, weshalb meistens entweder eine zusätzliche Säule aufgestellt wurde, oder die Wohnmobile einfach ein langes Kabel an die Säulen auf den Steegen legen. Die Bezahlautomaten beim Hafenmeister kennen meistens Boote unter 5 Meter, Boote bis 8 Meter, Boote bis 12 Meter, Boote größer als 12 Meer sowie Wohnmobile. Ich habe gestern Abend die Dusche des Jachthafens genutzt, die in diesem Hafen auf der anderen Seite des Beckens ist. auf dem Rückweg hatte ich einen kurzen Schlafnazug an und mir das Handtuch um die Hüfte gebunden. Über dem Arm hatte ich meine Straßenklamotten gelegt, ganz oben mein türkisenes Poloshirt. Etwas irritiert war ich, als ein Polizeitfahrzeug neben mir anhielt und mich frage wohin ich möchte. Ich antwortete Wahrheitsgemäß, das ich zu unserem Wohnmobil wollte. Die Frage woher ich komme, beantwortete ich mit der Dusche des Sanitrgebäudes. Die Polizisten wollten dann noch wissen, wie das Kennzeichen unsere Wohnmobils lautet und wie ich heiße. Damit waren sie dann zufrieden. Als ich wissen wollte, warum ich denn jetzt angehalten wurde und ob ich weiterhelfen könne, wurde mir gesagt, das sie einen Mann suchen, der geistig desorientiert ist und ein hellblaues T-Shirt trägt. Okay, im Nachhineinan betrachtet: Ein hellblaues Polo auf dem Arm, ein Handtuch umgebunden, in Badelatschen zu Fuß am Jachhafen unterwegs - das hätte passen können. Schade für die Polizisten, die daraufhin weitersuchen mussten und wohl auch heute morgen noch gesucht haben. Jedenfalls kam heute eine andere Streife vorbei, die bei allen Booten angeklopft hat (evtl. falls sich die Person dort versteckt hat). Eine mühselige Arbeit.
Heute stand dann auch bei mir wieder Arbeit in Form von HomeOffice auf dem Programm und ich muss sagen, das es nichts schöenres gibt, als irgendwo in der Natur oder im Hafen zu sitzen, die Umgebung zu hören, den Ausblick auf den Wald oder in dem heutigen Fall auf das Meer zu sehen und dabei zu arbeiten. Das ist entspannt und trotz arbeit erholsam. Zudem befreit es irgendwie und erhöht die Produktivität des HomeOffice noch weiter. Ich verstehe mittlerweile alle digitalen Nomanden, die nur noch eine Einzimmerwohnung mit Nachsendeantrag (Post2 Mail) haben und von irgendwo auf der Welt als Jurnalist, Reisereporter, Webentwickler, Auftragsstrickerin oder was auch immer arbeiten.
Ich veraschiede mich daher heute mit einem Filmzitat aus dem Kultfilm "Fight Club" (USA 1999), gesagt von Tyler Durden (gespielt von Brad Pitt) das meiner Meinung nach dazu sehr gut passt.
"Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich".