Wir sind zurück, wir sind wieder in Griesheim. Das Wohnmobil steht im Hof und muss morgen zurück nach Mannheim. Aber: Eine Nacht bleibt uns noch, Leon und ich verabschieden uns von „unserem Zuhause“ in dem wir dort die letzte Nacht verbringen.
Guten Abend aus Luxemburg, der letzten Stadion unserer BeNeLux-Kreuzfahrt.
Da es bereits recht spät ist, wird der heutige Beitrag deutlich kürzer, als seine Vorgänger. Nach einem entspanntem Morgen und einem ausgiebigem Frühstück haben wir das Wohnmobil neu ausgerüstet um zwei Tage autonom auszukommen und fuhren los.
Von Malmedy ging es durch die Ardennen nach Luxemburg. Die Ardennen sind wunderschön, die Landstraßen schlängeln sich wie eingegossen zwischen endlosem Grün und flache Bergen durch die Landschaft. Mit den vielen kleinen Ortschaften, alten Backsteinhäusern und kleinen Wäldern fühlt man sich direkt in der Zeit zurück versetzt. (Bilder werden morgen nachgereicht). Da sieht der alte Traktor aus den 60ern garnicht mehr wie ein Oldtimer aus.
Ich habe sie gehört, die gesamte Odyssee über 115km, von den Niederlanden nach Belgien – die Sirenen von Leonidas. Gefunden haben wir sie auch, doch wir waren stark und noch nicht drin. Dafür waren wir in einem anderen Süßwarenladen, aber der Reihe nach.
Wir haben heute länger geschlafen als sonst, waren aber später dran als gestern. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir unser Zuhause nochmal komplett reisefertig gemacht. Das bedeutet Grauwassertank sowie Toilette leeren, Frischwasser auffüllen und von der Steckdose auf Batterien wechseln. Das klingt lange, dauert aber zusammen maximal 10 Minuten.
Bonne soirée ensemble!
Heute sind wir nach Lüttich gefahren. Bereits von der Autobahn über die Berge kommend sieht man imposante Bauwerke und die Stadt macht bereits von weitem einen interessanten Eindruck. Gesehen haben wir sie jedoch nicht, denn die Campingplätze und Wohnmobilhäfen sind so weit außerhalb (etwa 15km). Irgendwo in der Stadt konnten wir leider nicht parken, das haben unsere Vorräte an Wasser und Restkapazität von Toilettenkassette und Grauwassertank nicht hergegeben. Daher haben wir unser Ziel am Straßenrand von Lüttich stehend, spontan geändert. Bei sommerlichen Temperaturen um die 26 Grad fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein weiter zu unserem neuen Ziel.
Dieses brachte uns bereits etwas mehr in Richtung Luxemburg, relativ nahe an die deutsche Grenze. Zudem wechselten wir vom Deutsch/Niederländischen Teil Belgiens in den französischen Teil.
Der Ort an dem wir heute waren, wurde erst im 6. Jahrhundert gegründet und litt sehr oft unter der Politik. Das erste Leiden ereilte den Ort mit der französischen Revolution, wo er erstmals anektiert wurde. Im Stadtzentrum steht eine sehr beeindruckende Chatedrale.
Heute morgen klingelte der Wecker sehr früh – um genau zu sein war es nicht direkt der Wecker, eher so was ähnliches… Unser jüngster Reisebeleiter begrüßte uns um 6:10 Uhr: „Weißt du, ich kann nicht mehr schlafen!“ Wer braucht schon Urlaub wenn er Kinder hat ;)
Dementsprechend früh konnten wir in den Tag starten. Frühstücken, Wasser Kanistertank nachfüllen und los. Eigentlich wollten wir auch den Grauwassertank (Abwasser der Waschbecken und Dusche) leeren, trauten wir doch der Anzeige nicht, das dieser, trotz zwei Mal abspülen, duschen und Zähneputzen noch immer leer sei. Der befürchtete Defekt der Anzeige stellte sich jedoch als Bedienfehler heraus, den neben unserem Wohnmobil befand sich ein kleiner Bach, der irgendwie seinen Ursprung unter dem Auslass unseres Grauwassertank besaß. Zufälle gibt es. Anders machen es die Hotelschiffe in Amsterdam doch auch nicht, außer das die ihren Fluss bereits haben und nicht erst einen entstehen lassen. Das leeren war daher schnell erledigt, Tank erstmals zugedreht und los.
Die Fahrt nach Burgh Haamstede war sehr schön und führte uns direkt durch das Hafenviertel von Rotterdam. Parkdecks an den Kais ohne Ende, Container soweit das Auge reicht und Tanks, damit könnte man Europa sicher monatelang mit Öl und dessen Folgeprodukten versorgen. Aber auch auf den Gleisen neben den Kränen befanden sich mehr auf ihre Abfertigung wartende Züge als die Deutsche Bahn pünktliche Züge hat. Und auf ganz, ganz vielen Containern stand DHL!