Mit dem Wohnmobil durch Südschweden (2019) – Tag 6 (S: Karlskrona)

Hej, wie die Schweden sagen!

Heute haben wir unsere erste Nacht in der „Wildniss“ verbracht. Autark, ohne Campingplatz, ohne Reisemobilhafen. Es war ein Traum! Absolut ruhig, keine Autos, keine Flugzeuge, keine Straßenbahn, kein Zug - nicht einmal Menschen. Besser, kann man sich nicht erholen. Nur wir in unserem fahrbaren, autarken Zuhause, mitten in der Natur. Ob sich auch unser Dickerchen und sein ARV erholt hat, das bleibt zu hoffen. Wir frühstückten erst einmal: Speck und Eier mit Butterbrot!

Anschließend ging es in das wenige Minuten entfernte Zentrum von Kristianstad. Die paar Kilometer blinkt keine Warnlampe, Glück gehabt. Gefahren sind wir aber auch wie vorgeschlagen: Leicht übertourig, zum freipusten. Kristianstad ist schön. Kleine Gässchen, der Flair einer alten Innenstadt, wenig Verkehr und rekonstruierte Reste einer alten Festungsanlage. Ganz Kristianstad war einmal eine Festung. Dazu ein schöner Markplatz und eine Kirche, die wir auf Grund einer in dem Moment stattfindenden Trauerfeier nicht von Innen besichtigen konnten. Überhaupt sind die schwedischen Innenstädte extrem sauber. Viele Mülleimer, nahezu kein Dreck auf dem Boden (auch keine Zigarettenstummel, es raucht hier fast niemand mehr und Schweden will durch diverse Maßnamen und Verbote ab 2025 rauchfrei sein). Aber auch keine Graffiti und keine Tauben (daher auch kein Taubenkot). Auch ein wichtiges Stück Lebensqualität, ein solches ein Umfeld. Warum sind uns die Skandinavier in so vielen Dingen, so viel weiter voraus. Mag es an der Unabhängigkeit der Politik von den Lobbys liegen? Anzunehmen wäre es. Deutschland ist das letzte Land in der EU, in dem Tabakwerbung - auf Druck der Tabaklobby -  noch erlaubt ist. Sogar Rumänien hat mittlerweile ein entsprechendes Verbot! Na ja, wir schlugen den Weg Richtung Wohnmobil ein und starteten, heute mit einem Drittel Autobahn, Richtung Karlskrona. Knappe 120km und das ohne Probleme. Auch die Qualmwolken beim Beschleunigen waren verschwunden. Sollte das obertourige Fahren den Dreck gelöst und das Problem behoben haben? Es scheint jedenfalls so...

In Karlskrona haben wir dann unseren Stellplatz für diese Nacht angefahren. Schade dass das Notebook derzeit keinen Saft im Akku hat und das Hochladen von Bildern vom Handy aus (derzeit) nicht möglich ist (daher auch die Rechtschreibfehler, aber tippen auf dem Handy und die Rechtschreibkorrektur dessen, das grenzt schon fast an Sabotage). Wunderschön! Direkt im Hafen, der Abstand zwischen der Kaimauer und den Fahrzeugen beträgt knappe 10 Meter.  Wir schauen direkt auf die Ostsee, vorgelagerten Inseln und die Buchten der Schären.  Der Fußweg in die Innenstadt, dauert weniger als 15 Minuten. Karlskrona selbst ist ebenfalls schön. Eine Barokke Altstad, zwei Kirchen, ein Park und zwei Marktplätze. Morgen fahren wir mit dem Boot auf eine Insel um die Festung von Karlskrona zu besichtigen.

Jetzt wird aber ersteinmal geschlafen, begleitet vom rufen der Möven und dem Rauschen des Meeres. Draußen wird es nun auch dunkel, wobei man jedoch merkt, dass wir deutlich nördlicher sind als in Darmstadt. Um kurz vor 23 Uhr konnten wir die Sonne am Horizont untergehen sehen und das, wo Mitsommer bereits eine Woche her ist. Mittlerweile sind wir aber auch 1250km von der Heimat entfernt (1100m wenn man mittels Fähre abkürzen würde). Fähren fahren von hier auch ab. Die Stenalines fahren von hier nach Gdynia, zu deutsch: Gotenhafen. Eine Stadt die mich schon immer fasziniert hat, obwohl ich noch nie dort war. Kurz vor Danzig, ist sie heute polnisch, war aber früher Ostpreußen und gehörte zum deutschen Kaiserreich. Von hier startete auch die Wilhelm Gustloff ihre Evakuierungsfahrt im zweiten Weltkrieg, die zur größten Tragödie der Seefahrt wurde...!

Nun ja, auch mal ein Ziel das unser Dickerchen irgendwann vielleicht mal ansteuern wird...
Bis dahin gibt es noch einige andere Reisen und morgen einen neuene Tag. Gute Nacht!

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