Guten Abend in die Runde ;) Es freut ich, wieviele den Blog verfolgen. Den Rückmeldungen nach sind es aktuell wohl sieben die den Blog täglich lesen und zwei die immer mal wieder reinschauen.
Als wir heute Morgen aufgestanden sind, waren wir überrascht wie leer der Platz um uns herum ist und man sieht sehr deutlich, dass die ersten Fähren gegen 8:00 Uhr morgens ablegen. Wir waren mit die einzigen, die noch standen (von den Wohnwagenurlaubern abgesehen). Wir beschlosen spontan, drinnen zu frühstücken. Der Wind draußen lies auch nichts anderes zu und wer will schon kalten Kaffee und dauernd seiner Serviette hinterher rennen. Anschließend hieß es dann zusammenpacken, Frischwasser tanken, Abwasser und Toilette leeren, um bald möglichst aufzubrechen. Unser Ziel war heute Kristianstadt, getreu dem Motto, immer weiter die schwedische Ostsee Küste entlang gen Norden! Unser Zwischenziel, möglichst jede Autobahn zu vermeiden und lediglich Landstraße zu fahren, gelang wunderbar.
Unsere erste Etappe heute führte uns nach Ale Stena, dem schwedischen Stonehenge. Knappe zehn Gehminuten vom öffentlichen Parkplatz, auf einem Plateua an der Klippe sollen sie stehen. Der Fußweg führte über grüne Wiesen direkt an die Klippen. Irgendwie war dieser Ort eine Mischung aus dem Anfang von Psalm 23 und der Insel am Ende des Buches „Die Nadel“, von Ken Follet. Auf einer Art natürlichem Plateau standen sie dann, symmetrisch angeordnet. Der Ort hatte etwas mystisches, vor allem wenn man bedenkt, das diese Steine hier vor 1400 Jahren errichtet wurden und als Sonnenkalender funktionieren. Zu jeder Sonnensonnenwende geht die Sonne genau zwischen zwei bestimmten Steinen auf, bei der Wintersonnenwende geht sie zwischen den selben Steinen auf der gegenüberliegenden Seite unter.
Auf dem Rückweg holten wir uns noch an einer modernen Elektro-Ape von Piaggio einen Kaffee und fuhren weiter. Was ist ein Kaffee aus einem Siebträger für ein Genuss, nach drei Tagen Instantkaffee. Gut gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort, bis es von der Rückbank schallte: „Wir haben Hunger!“
Wir steuerten daher den nächstgelegenen kleinen Hafen an und wahren über die Vielfalt an frischem, selbst gefangenen Fisch, überrascht. Wir kauften neben Anchovis, Pfannkuchen mit eingerolltem Salat und Lachs beziehungsweise Garnelen, auch geräucherten Fisch am Stück. Gut gestärkt fuhren wir weiter, die Rückbank schlief bis, ja bis im Cockpitdisplay das Symbol für das Vorglühen blinkte und der Motor keine Leistung mehr hatte...
Also nichts wie raus, in die nächste Pannenbucht und das Handbuch konsultiert. Das erzählt aber nur etwas von einem Notprogramm das aktiv wurde und rät zum Besuch einer Werkstatt. Ein Tipp, den ich mir im Notfall auch elbst hätte zusammenreimen können. Was wohl die anderen 400 Seiten des Handbuchs noch so alles preisgeben würden...?! Als wir dann jedoch weiter fuhren, war die Warnlampe aus und der Motor hatte wieder seine volle Leistung. Selbstheilung? Wohl eher nicht! Daher fuhren wir wie auf Eiern zum heutigen Stellplatz und posteten unser Problem in einer entsprechenden Facebookgruppe und warteten auf Antworten. Diese Wartezeit überbrückten wir mit gegrilltem Bauchfleisch, Chickenwings und Salat und auch heute, trafen wir wieder nette Camper. Diesmal ein Pärchen mit Tochter, die quasi unsere Route fahren, lediglich andersrum. Von ihnen haben wir auch den Tipp einer Bisonfarm. Den Stellplatz dazu haben sie in der Park4Night App, die wir auch benutzen, angelegt.
Nach einem Schwätzchen, einem guten Essen und einem Bier, hieß es dann für uns alle schlafen. Vorher habe ich aber noch gecheckt, was das Schwarmwissen zu meinem Facebookpost sagt. Schweinbar ist es das Abgasrückführventil, das bei Dieselmotoren verdrecken kann, wenn der Motor untertourig gefahren wird. Das Problem zeigt sich oft auch in kleinen schwarzen Qualmwolken der Abgase beim Beschleunigen und wird meistens durch untertouriges Fahren ausgelöst... Bingo, das wird es sein. Die Qualmwolken hatten wir und auch untertourig bin ich gefahren, trotz Hügel und Gegenwind. Beim Benziner Benzin sparend und nur langfristig für den Motor schlecht, für den Diesel wohl ein Graus. Ein Wechsel des ARV kostet wohl ca 300 EUR, oft reicht aber schon eine Reinigung in der Werkstatt aus. Wenn es noch nicht zu verdreckt ist, reicht es meistens schon aus, in höheren Drehzahlen zu fahren, um den Dreck raus zu pusten. Das ARV sitzt nämlich im Abgasstrom. Mal schauen und hoffen. Kristianstad schauen wir uns morgen trotzdem ersteinmal an...
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