Nordkap (2021) - Tag 36 (D:Griesheim)

Hallo und - erstmals auf dieser Reise: "Guten Tag!"

wir sind wieder zurück!

Den eigentlichen Plan, irgendwo noch eine Nacht zwischen zu stoppen und dann weiter zu fahren, haben wir dann aber spontan über Bord geworfen. Die Autobahn war leer und wir sind eine halbe Stunde früher los gefahren als geplant. Von daher sind wir dann, mit einem ganz kurzen Tankstopp, durchgefahren und kamen heute Nacht um 02:25 Uhr in Griesheim an. Ausgepackt haben wir natürlich nicht mehr, wir haben noch nicht einmal das Haus betreten und sind direkt im Dickerchen, im Hof in die Betten. Die Kinder mussten wir dabei quasi nur von ihren Sitzen in ihre Betten umlegen. Um dann noch möglichst viel Schlaf zu bekommen, habe ich hier dann auch direkt den Weg vom Bett ins Wohnmobilbad an den Tisch genommen und hier im Wohnmobil HomeOffice gemacht.

Zwischendurch hatte ich mal erwähnt, das die meisten Bootsbesitzer die Wohnmobilisiten als "ihre gleichen" Ansehen, da es eine ähnliche Art zu reisen ist und die Infrastruktur die selbe ist. Das stimmt und trifft auf die Wohnmobilstellplätze an den Häfen zu. Die Camper haben und aufgenommen, da wir auf dem Campingplätzen quasi einer von ihnen sind. Es gibt aber noch eine Gruppe, die uns als ihres gleichen aufgenommen hat, die LKW Fahrer. Diese lassen und auf einer Autobahnauffahrt rein und geben uns Lichthube wenn wir nach dem überholen wieder einscheren möchten. Sie bedanken sich auch, wenn sie Lichthube zum einscheren bekommen haben oder man sie von der Beschleunigungsspur auf die Autobahn lässt. Unter Autofahrern gibt es weder die Kommunikation, noch die Rücksichtname.
Mir gefällt das sehr gut, auch das behäbige und gemütliche Fahren mit den großen Wenderadien und den tollen Ausblicken gefällt mir gut. Man sieht viel mehr und reist gemütlich. Die Bahn macht damit Werbung und donnert mit 280km/h durch die Landschaft oder scheppert mit 200 Stopps durch die Pampa. Wir reisen so wirklich, aber vielleicht wird meine Vorliebe auch durch meine Kindheit etwas beeinflusst ;)

Bevor wir heute jedoch nochmal aufgebrochen sind, haben wir den Tag nochmal genutzt. HomeOffice und faul am Strand liegen, Eis essen und Fischbrötchen mit regionalem Fisch genießen. Die Zeit war toll, vielen Dank Oli, Nina und Dominik für diesen tollen Urlaubsausklang.
Insgesamt haben wir in diesem Urlaub 6.563 Kilometer selbst, in unserem Dickerchen sitzend, zurück gelegt. Dazu kommen nochmal die Kilometer, die wir mit der Fähre gefahren sind. Das macht sich auch bei den Wegpunkten der Karte bemerkbar. Insgesamt besteht diese jetzt aus 3968 Wegpunkten, braucht fast eine Stunde um generiert zu werden und sieht abschließend wie folgt aus:

Auf dieser langen Reise haben wir sehr viel gesehen. Eben beim Mittagessen haben wir ein kurzes Resümee gezogen, was wir alles gesehen haben. Es war einfach toll, wir haben

  • Rentiere und Elche in freier Natur gesehen.
  • Wale und Delphine in freier Natur gesehen.
  • hochplatos überwunden, die glasklares Wasser führten und teilweise über den Wolken lagen.
  • Wälder gesehen, so dich wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben.
  • die karge und felsige Landschaft des Nordpolarkreises gesehen.
  • Tunnel gesehen, die in den Feld gehauen wurden und 10% Steigung aufwiesen.
  • viel über die Schlacht von Narvik und das größte jemals gebaute Schlachtschiff der Welt (die Tirpiz) gelernt und waren an den jeweiligen Orten.
  • scheinbar unendlich lange Züge gesehen, die Eisenerz von Kiruna nach Narvik gebracht und dort entleert haben.
  • die europäische Raumfahrtbasisund (auf Entfernung) eine Rakete gesehen.

Und natürlich zu guter Letzt: Wir waren am nördlichsten Punkt des europäischen Festlands und dem Nordpol so nah wie auf eigene Faust nur möglich.
Irgendwie kommt man automatisch ins Schwärmen, wenn man an diese Erinnerungen zurück denkt. Müsste ich den Urlaub in einem Lied zusammen fassen, dann wäre ich bei einem Titel von Santiano:

Dieses Lied fasst für mich so viel zusammen. Wir waren während dieser Reise in den drei größten Ländern Skandinaviens und haben:

  • gefühlt hinter jedem Baum LTE, wenn nicht sogar 5G empfang gehabt, wärend bei uns noch darüber diskturiert wird wer den Ausbau bezahlen soll
  • quasi bei jedem Geschäft, egal ob es ein Supermarkt war oder der kleine Eisladen, kostenfreies Gast-WLAN gehabt
  • Länder kennen gelernt, die trotz Urbanität im Einklang mit der Natur leben können. In der EU wird Plastikmüll verboten, diese Länder haben Teile des Verbots schon länger und das Süßigkeiten hier nicht in Plastikbeutel verpackt sind, sondern wie im "Unverpackt-Laden" in großen Behältern zum selbst zusammen stellen sind, gibt es hier schon seit über zwanzig Jahre
  • gesehen, das es Wege und Wiesen geben kann, an denen ausreichend öffentliche Mülleimer stehen und die Menschen diese daher auch gerne benutzen.
  • das Geschwindigkeitslimits auch bei extrem hohen Strafen nicht abschrecken und es aber dadurch vermehrt zu gewagten Überholmanövern kommt.
  • wieder bemerkt, das ausreichend Grün in den Innenstädten, nicht nur besser aussieht, sondern auch für wesentlich bessere Luft sorgt.
  • eine Sprache kennen gelernt, die das "Sie" quasi abschafft hat und alleine durch das sinnvolle benutzen von Bitte und Danke freudlicher werden kann.
  • gemerkt, das Bargeldlose Zahlung den Prozess des Bezahlens wesentlich beschleunigen kann und selbst Kinder ab 8 bis Erwachsene bis 80 das hinbekommen  -viele davon sogar mit dem Smartphone.
  • man E-Autos nutzen kann, wo sie sinnvoll sind und Verbrenner einsetzen kann, wo diese sinnvoll sind und auch das Benziner (mit wenigen Anpassungen) mit 85% Ethanol fahren können, bei uns die Mehrheit aber noch immer E5 tankt, weil sie glauben das bei E10 ihr Fahrzeug Schaden nimmt.
  • gesehen, das es Länder gibt, in denen Gendern bedeutet das man es lebt, nicht das man "nur" eine über Jahrhunderte entwickelte Sprache künstlich zu umbiegt, das sie teilweise kaum mehr zu lesen ist.

Der Satz, für meine Kinder nur das Beste, würde eigentlich verlangen, die Bundesrepublik fluchtartig in Richtung Skadinavien zu verlassen oder sie mit aller Kraft versuchen zu verbessern.
Beides leichter als getan...

Für uns geht es im Herbst ersteinmal an die Nordsee, nach Sankt Peter Ording. 2022 und 2023 haben wir nur jeweils ein Jahr Herbstferien (weil die Sommerferien so spät sind), da müssen wir mal schauen wie wir das machen. Gebucht ist 2022 erstmal nur eine Woche Norden Norddeich, angedacht ist dann der Wechsel nach Sankt Peter-Ording, dann nach Damp und dann nach Sütel, auf dem rückweg dann ggf. über den HeidePark Soltau und das Panzermuseum in Munster (Lüneburger Heide). 2023 könnte dann eine Fünfwöchige Tour durch Groß Britannien anstehen oder eine ebenso lange Tour durch Spanien. Mal schauen wie es kommt...

Euch danke ich erstmal, das ihr so treu dem Blog gefolgt seid. Anfangs waren es täglich um die 10-15 Zugriffe, nach hinten raus wurden es mehr. Die letzten Beiträge hatten teilweise 50 - 60 Zugriffe täglich. Das freut mich sehr, ebenso wie die vielen Rückmeldungen und auch wenn ich dem einen oder anderen jetzt die Morgenroutine im Büro oder nach dem Frühstück oder die Unterhaltung in der Bahn nehme, verabschiede ich mich nun von euch, lasse euch aber ein kleines Best-Off an Bildern da. Bis zum nächsten Treffen, spätestens bis zum nächsten Reiseblog.

Bleibt gesund und bis bald!

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Nordkap (2021) - Tag 35 (D:Damp)

Guten Abend zusammen,

mal wieder aus Damp. Als ich vor ein paar Jahren für einen Krankenbesuch und ein Fußballspiel hier war, habe ich nicht damit gerechnet, so schnell wieder hier zu sein und dann gleich auch nochmal in zwei aufeinander folgenden Tagen. Damp ist aber, auch wenn es klein und sehr ruhig ist, sehr schön. Die Ostsee selbst ist auch sehr schön und ich muss immer wieder feststellen, auch wenn ich das raue und stürmische der Nordsee im Herbst sehr mag, die Ostsee habe ich fast noch lieber.

Nordkap (2021) - Tag 34 (D:Damp)

Guten Abend zusammen,

wir sind in Damp und somit wieder auf deutschem Boden.

Wieder hier zu sein ist ein kleiner Kulturschock. Die Menschen halten keinen Abstand, man muss sich überall einchecken und die Menschen tragen Masken, aber die Nase schaut oben raus.

In Schweden, Finnland und Norwegen gab es keine Masken, einchecken nur selten und eben desinfizieren an jedem Eingang oder das Deinfizieren von Oberflächen (Geländer, Einkaufswägen, Aufzugknöpfen etc). Besonders interessant ist es, wenn man hier in ein Restaurant geht um einen Tisch zu reservieren, einen negativen Test vorlegen müsste und direkt gesagt  bekommt: „Einen Test brauchen sie am Wochenende nicht, das Ordnungsamt prüft am Wochenende sowieso nicht.“ Irgendwie wirkt es, wie gewollt und nicht gekonnt. Chaotisch und organisiert.

Nordkap (2021) - Tag 33 (S:Stena Scandinavica)

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

hier spricht der Kapitän des Blog! Ich freue mich Sie heute an Bord begrüßen zu dürfen. Der heutige Beitrag wird auf der Überfahrt von Göteborg in Schweden, nach Kiel in Deutschland geschrieben.

 

Der Wetterbericht sagt uns neben ein paar Regentropfen eine ruhige See voraus, in Kiel soll sogar die Sonne scheinen. Auf Grund des Regens werden jedoch viele Passagiere in ihren Kabinen bleiben, weshalb das WLAN überlastet sein und dieser Beitrag nachgereicht wird. Die Überfahrt findet heute auf der Stena Scandinavica statt, einem RoPax-Schiff, das etwas kleiner ist als die Stena Germanica, mit der wir den Hinweg zurückgelegt haben.

Nordkap (2021) - Tag 32 (S:Varberg)

Guten Abend,

heute zum letzten Mal aus Schweden. Morgen geht es für uns wieder zurück nach Deutschland, um 17:30 legt die Fähre in Göteborg ab, Richtung Kiel. Das Ende unseres Urlaubs wird das nicht sein, denn wir sind dann noch ein paar Tage an der Ostsee, wo wir uns mit Freunden treffen. Das „Abenteuer Nordkap“ ist dann aber leider schon zu Ende.
„Schon“ ist, nach knapp fünf Wochen Reise, vielleicht nicht der passende Begriff, aber ich würde an der Stelle gerne Leon zitieren der vorhin realisiert hat, das wir morgen wieder nach Deutschland fahren: „Papa, ich finde das blöd, das wir morgen wieder fahren. Ich möchte noch Urlaub machen und nicht schon wieder heim. Warum machen wir nur so kurz Urlaub? Können wir nichtmal richtig lange Urlaub machen…?!“