Sommerreise (2023) - Tag 5 (Sütel)

Angeblich haben die Eskimos über 100 verschiedene Wörter für Schnee…

Gut, dass das eine urbane Lege de ist, ist wohl mittlerweile allgemein bekannt. Mich würde es aber keinesfalls wundern, wenn die Norddeutschen über 100 Worte für Regen hätten, denn davon gibt es hier im Winter reichlich. Manchmal auch im Sommer, so wie jetzt.

Damit erstmal Willkommen zurück!

Seit gestern Mittag hat es ohne Pause geregnet. Jetzt wissen wir auch, warum wir dieses Jahr auf den betonierten Basketballfeld stehen, statt auf der Campingwiese. Unsere 3,5T würden wohl immer tiefer einsinken und am Mittwoch nur schwer wieder raus kommen.

Da wir aber eher Sommerkleidung dabei haben und auch wenig Lust haben, bei Regen an den Strand runter zu gehen, haben wir die Zeit im Vorzelt verbracht. Lange schlafen, spät frühstücken und mit zwei Partien Keezen, beide haben die Damen für sich entschieden, lesen, Nintendo Switch spielen oder schlafen, lässt sich auch ein regnerischer Tag verbringen. Ich habe in der Zeit einen Kapuzenpulli geschnappt und bin raus. Solange es kein Gewitter ist und kein Sturm, gibt es kaum einen Grund, sich zu verschanzen. Also raus ans Meer. Alleine war ich nicht, Leon hat mich begleitet. Die teilweise aufbrausende Ostsee spülte allerlei an den Strand. Einzelne Quallen, Äste, Steine und Algen wurden nach und nach an den Strand gespült und dann kurz danach von der See wieder abgeholt. Von wegen Badewanne, wenn sie möchte, ist die Ostsee ein Meer wie die Nordsee auch.

Gegen Abend waren wir dann nochmal im Spinnacker essen. Es war wiedermal sehr gut und die Bedienungen Anke und Günni mit ihrem derben Humor wieder super unterhaltsam. Egal was, wir haben dort noch nie schlecht gegessen und der Mattjes am Freitag war wirklich super, aber das Sauerfleisch mit Bratkartoffeln und Eiersoße heute, toppt alles! Absolut großartig!

Auf dem Heimweg haben wir dann einen kleinen Abstecher auf die „Festwiese“ gemacht. Hier fand heute das Süteler Sommerfest statt. Ein Kinozelt, eine Wurfbude, eine Würstchenstand und ein Bierwagen. Nichts besonders großes, aber dadurch irgendwie gemütlich und vor allem: frisch gezapftes Flensburger Bier!

Den Heimweg haben wir dann am Wohnmobil beendet.  Kinder konnten rennen, Leon hat mit anderen Kindern Fußball gespielt - soll doch mal einer sagen, die Kicker von heute bräuchten einen Teppich, eine Wiese mit Kanickellöchern reicht auch - und die großen haben noch einen Pfeffi genossen.

Nun geht es schlafen. In diesem Sinne - gute Nacht!

Sommerreise (2023) - Tag 4 (Sütel)

Hallo in die Runde,

der heutige Tag steht unter dem Motto: Der Mensch lernt durch Wiederholung - oder eben auch nicht…

Kommen wir aber später darauf zurück und beginnen am Anfang des Tages.

Zur Freude aller, klingelte heute kein Wecker um sieben Uhr morgens. Gebraucht hatten wir ihn die letzten Tage auch nicht, ich hatte ihn nur noch von der Zeit vor dem Urlaub drin und vergessen auszuschalten. Heute schwieg er nicht, weil ich daran gedacht hatte, ihn auszuschalten, sondern weil heute Samstag ist und der Wecker nur auf Montag bis Freitag steht.  Jetzt ist er aber aus und ich bin Rückwirkend betrachtet ein weiteres Mal bei unserem Tagesthema wären.

Lara leitete den Tag ein, in dem sie sich am schnellsten fertig machte und los ging, um Brötchen zu holen. Wir anderen deckten in der Zeit den Tisch und kochten Kaffee. Die neue Kaffeemaschine hatte sich hier bereits rentiert. Auf den ersten Blick ist es eine normale Senseo Pad-Maschine. Die Maschine wurde jedoch umgerüstet, so dass sie zwar länger braucht, um das Wasser zu erhitzen, vor allem aber im autarken Zustand, also wenn das WoMo nicht am Strom hängt und nur von Batteriespeicher und Photovoltaik lebt, enorm die Batterie schont.

Gut gestärkt, die erste Maschine Wäsche lief ebenfalls schon, ging es an den Strand. Da war sie wieder, die Ostsee. Ganz glatt und ruhig, als wolle sie dem Himmel als Spiegel dienen um diesem zu zeigen, wie schön die weißen Wolkentupfer auf blauem Grund aussehen. Gut funktioniert hat dieses Unterfangen nicht, denn plötzlich wechselte der Himmel sein Kleid. Über ein sanftes Grau bis hin zu schwarz. Corinna und Michi gewährten uns dann Zuflucht, so dass wir bei einem schönen Bier noch eine Runde schnacken konnten.

Kommen wir nun doch zum zweiten Mal auf das Tagesthema zurück. Merke, Wäsche wird nass gewaschen und dann in der Luft getrocknet. Das funktioniert am besten, wenn die Wäschespinne bei Regen nicht draußen, sondern im Trockenen steht….

Ob es geholfen hätte, wenn die Wäschespinne im Vorzelt gestanden hätte, man weiß es nicht. Hier ist es nämlich ebenfalls stellenweise nass. Nein, ein Leck haben wir nicht, aber beim Aufbau - gute 20x haben wir das Zelt jetzt schon aufgebaut, haben wir vergessen, die zweite Kederleiste mit in die Markise zu ziehen. Die Folge: Sie schließt nicht ganz und nur den aktuellen Temperaturen ist es zu verdanken, das wir statt einer Tropfsteinhöle an der Markise, einen See darunter hatten. Hier wären wir das dritte mal beim Tagesthema. Der Mensch lernt eben durch Wiederholung - oder auch nicht. Wir haben diesen Fehler jedenfalls korrigiert und kaum macht man es richtig, funktioniert es…!

Während Lara die ganze Zeit mit Gins unterwegs war, hat Chrissy eine Runde geschlafen, Leon und ich haben eine Runde UUno gespielt und ich habe das getan, was ich an der Nordsee so gerne tue: Schiffe gucken. So viel los wie in Eckernförde ist hier natürlich nicht, aber neben vielen Seglern, einer Skandinavienfähre und vielen Jollen, gab es auch die Küstenwache zu sehen.

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Nun sitze ich aber frisch geduscht im trockenen Vorzelt, schreibe diese Zeilen und höre dem Prasseln des Regens auf dem Vorzeltdach zu.

Was soll man dazu sagen. Die letzten Wochen Rekordtemperaturen an der Ostsee und jetzt Regen ohne Pause. Das nennt sich dann wohl Klimawandel. Statt aber diesen zu bekämpfen, tragen wir erstmal einen Krieg in Europa aus.

Manche lernen es einfach nie, aber dieses Problem können wir jetzt nicht lösen, die drei von heute haben erstmal gereicht und ich gehe schlafen.

Da ich nicht weiß, wann ihr diesen Beitrag lest, verabschiede ich mich mit den Worten von Jim Carry als Truman Burbank in „die Trueman Show: „Good morning, and in case I don't see ya, good afternoon, good evening, and good night."

Sommerreise (2023) - Tag 3 (Sütel)

Einen wunderschönen guten Abend, wir sind am ersten Ziel dieses Urlaubs: Wir sind in Sütel!

Aber erstmal eines nach dem anderen. Der Morgen begann… laut! Es gibt immer wieder Menschen, die meinen an jeder Ecke sparen zu müssen. Spät Abends, nach dem Schluss der Rezeption zu kommen und kurz vor der Öffnung zu fahren, um nicht bezahlen zu müssen, ist aber schlicht Betrug. Ich verstehe sowas auch nicht, denn zum einen würde man in jeder Ferienwohnung oder Hotel mehr als 15 EUR pro Nacht bezahlen und die Nachbarn die aus dem schlaf gerissen werden, nervt man damit auch!

Fast schon mit Schadenfreue vernahmen wir, als wir dann ganz anständig bezahlt haben, das der Platz Kamera überwacht ist und an alle Heimlichparker eine Anzeige raus geht.

Ansonsten war der Platz echt super. Direkt am Strand gelegen, konnten Chrissy und die Kinder den Vormittag beim Minigolf verbringen. Die Anlage in Scharbeutz ist schön gemacht, recht groß und verhältnismäßig fordernd. Gewonnen hat natürlich Chrissy, dieKinder waren dabei gleich auf. Hätte Lara aber bei den letzten vier Bahnen nicht auf „Null-Bock-weil-es-gerade-nicht-mehr-läuft-wie-am-Anfang“ gewechselt, wäre sie wohl zweiter geworden. So teilte sie sich jetzt punktgleich, mit Leon den zweiten Platz!

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Ich habe den Vormittag gearbeitet, man merkt leider sehr deutlich, wenn ein Kollege im April das Unternehmen wechselt und der Nachfolger erst im August beginnt. Einen Vorteil hat es aber, ich spare mir ein paar Urlaubstage für die Harry-Potter-Rundreise 2024.

Um kurz nach 12 sind wir dann aufgebrochen. Ohne Navi erstmal durch Scharbeutz, die Promenade entlang, weiter durch das Innland, auf die andere Seite. In Heiligenhafen waren zuerst in der Fischhalle. Hier kommen teilweise noch Fischerboote rein, deren Fisch dann frisch verkauft wird. Neben den obligatorischen Fischbrötchen haben wir uns frische, komplette Doraden und Lachs mitgenommen. Auf dem Rückweg waren wir noch bei Famila einkaufen und sind dann auf den Campingplatz. Seit 2019 kommen wir jedes Jahr hier her, Familie und Freunde besuchen und irgendwie ist es schon fast wie „heim“ kommen. Einziger Wermutstropfen: Wir stehen diesmal nicht auf der Wiese, sondern auf dem alten Baketballplatz. Da Regen erwartet wird, hatten die Betreiber Angst, das wir uns eingraben und den Rasen umpflügen. Also steht das Dickerchen jetzt auf Beton, das Vorzelt aber auf der Wiese. Das passt auch.

Abends sind wir dann alle zusammen zum Spinnacker essen gegangen. Laras Lerneffekt vom letzten Jahr: Lachslasagne ist heiß! Lecker war es wie immer und wir freuen uns schon auf Sonntag, wo wir nochmal dort einkehren werden. Gesättigt und müde kamen wir nach zehn Minuten Fußweg wieder heim. Home is, where my Dickerchen is waiting.

Im Vorzelt wird es langsam kalt und es ist auch schon kurz nach Mitternacht. Ich werde daher nun auch schlafen gehen und lasse mir den Regen auf den Alkoven prasseln.

Gute Nacht, wo auch immer ihr sein mögt.

Sommerreise (2023) - Tag 2 (Scharbeutz)

Howdy!

Es gibt sicher mehrere Orte, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Das Quickcamp in Soltau gehört definitiv dazu. Geweckt von Vögelgezwitscher und dem Rascheln der Bäume, wachten wir gegen 09:00 Uhr auf. Gemächlich machten wir uns dann an das Frühstück. Der Campingplatz hat zwar einen Brötchenservice, doch dorthin laufen wollte niemand. Zehn Minuten Fußweg sind eben auch schon weit ... - ... und das im Urlaub. Ich wollte die Räder mitnehmen, aber damit war ich alleine. Also gab es Broth, Wurst, Käse, Nutella und Marmelade. Auch lecker!

Nach dem Frühstück haben wir uns dann fertig gemacht, zum abfahren. Auf nach Bad Seegeberg.
Liebe Gabi, es tut uns leid. Da wir nicht direkt an die Nord- oder Ostsee sondern erst nach Bad Seegeberg sind, hat uns das Navi an Hamburg vorbei gelotst. Ein Foto vom Elbtunnel können wir dir daher diesmal leider nicht zukommen lassen ;)

In Bad Seegeberg angekommen, mussten wir erstmal einen Parkplatz suchen. Mit dem Wohnmobil und Anhänger haben wir ziemlich genau 10m Länge, daher haben wir schonmal wenig Optionen und haben direkt den Busparkplatz angesteuert. Freundlich eingelotst haben wir dann auch schnell die Parkpositon eingenommen. Kurz noch die Taschen gepackt und ab in den Park. Die folgende Aussage soll keinerlei Abwertung darstellen, es war schön und hat unheimlich viel Spaß gemacht. Als Kind kam mir das Wild-West-Dorf aber bedeutend größer vor. Zu sehen gab es aber trotzdem genug. Einen kleinen Saloon, einen Friseurlade mit Apotheke, ein Sheriffsoffice mit Gefängis und ein Büro der Postkutsche. Draußen gab es Essen und Trinken zu wirklich fairen Preisen. Begonnen bei Burger und Pommes, über Currywurst bis hin zu Rindersaftschinken im Brötchen, dazu Bier, Wein, Softdrinks und Cocktails. Kurz vor Beginn der Show nahmen wir dann unsere Plätze ein und hier wurde meine Erinnerung mehr als übertroffen. 7600 Personen in einem Amphietheater - das ist groß! Die Bühne mit Eisenbahn auf Schienen, Indianerdorf und großen "Straßen" ließ vieles erhoffen und dann ging sie plötzlich los, die bekannte Musik..



Aus dem kleinen Amateurspektakel von 1954, das nur wegen des geringeren Budgets den Vorrang vor einer Aufführung der Nibelungen erhalten halt, ist wirklich etwas großes und professionelles geworden. Neben den spektakulären Effekten, dem tollen Bühnenbild und den unzähligen Komparsen, helfen hier auch die Hauptdarsteller mit. Dieses Jahr sind das neben Nina Menz als Winnetous Schwester Nscho-tschi, Alexander Zack als Sam Hawkens und Dustin Semmelrogge als - die Rolle hatte Karl May ihm garantiert auf den Leib geschieben - Rattler, aber natürlich auch Alexander Klaws (erster DSDS Gewinner und langjähriger Darsteller von Tarzan im Musikal in Hambug) als Winnetou und Wolfgang Baro (seit Jahrzehnten als Jo gerner aus der Daily Soap GZSZ bekannt) als Gangsterboss Santer! Ebenfalls beeindruckend, Joshy Peters als Intschu-tschuna, der zum ersten Mal in diese Rolle schlüpfte. Die letzten 35 Jahr spielte er die Rolle des Old Shatterhand und brauchte jetzt, alters entsprechend, eine Rolle mit weniger Schlägerei und Schießerein.
Noch eine Bemerkung am Rande - dieser Blog wollte nie politisch sein, immer mal wieder kommt aber wohl doch die ein oder andere Bemerkung durch. Bei aller Diskussion die zuletzt über eine mögliche Kulturelle Aneignung entstanden ist, muss man eines klar festhalten: Karl May war ein großartiger Geschichtenerzähler, der mit viel Fantasie, eine mit Details gespickte Geschichte erfunden hat, wie sie alle dinjenigen, die darüber diskutieren, wohl nie hätten schreiben können.

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Nach dem wir richtig gut unterhalten wurden, gingen Lara und Chrissy nach Hause. Leon und ich gingen noch auf den Kalkberg hoch, um die Bühne von oben sehen und den Ausblick über Bad Seegeberg genießen zu können.
Nachdem wir alle vier am Wohnmobil zurück waren, machten wir uns abreise fertig. Die halbe Strecke der verbliebenen 60 Minuten wollten wir noch fahren und so fuhren wir an einen der schönsten Strände der Ostsee (wie meine Oma immer sagte) - nach Scharbeutz. Hier gingen wir noch den Strand entlang und kehrten an einer Strandbar ein. Zwei Aperol Spritz für die großen, ein Kaiserschmarn für die Große und einen Flammkuchen mit Lachs für den Lütten.
Anschließend ging es nur noch ins Bett. An dieser Stelle möchte ich auch einen großen Dank an eine andere Künstlerin aussprechen, eine Künstlerin des Nähens - meine Mama!

der selbst genähte Termovorhang kam heute zum ersten Mal zum Einsatz. Er passt perfekt und funktioniert. Nachts bleibt die Kälte draußen, Tagsüber bleibt die Htze draußen. Außerdem verdeckt er die Amaturen und das Lenkrad, sowie die Gangschaltung. Das macht es noch etwas wohnlicher. Vielen Dank für die Arbeit und Mühe die darin steckt!

Nun ist es jedoch spät und Zeit zu Schlafen.
Allen die diesen Beitrag zum Frühstück lesen: Guten Morgen ;)

Sommerreise (2023) - Tag 1 (Soltau)

Guten Morgen aus Soltau!

Herzlich Willkommen auch in diesem Jahr bei unserem Sommerreise-Blog. Schön das ihr auch diesmal wieder dabei seid.

Eigentlich hatte ich für dieses Jahr überhaupt keinen Reiseblog eingeplant. Da jedoch so viele von euch danach gefragt haben, nehmen wir euch auch dieses Jahr mit, auf unsere Reise. Nächstes Jahr gibt es dann wieder eine echte Rundreise mit dem Camper. Durch Großbritannien, auf den Spuren von Harry Potter. Das wird aber eine eigene Geschichte zu einer anderen Zeit.
Dieses Jahr nehmen wir euch erstmal mit dem Camper mit an die Ostsee, dann mit dem Flieger mit nach Mallorca und abschließen mit dem Camper ins Ruhrgebiet. Liebe Nina, lieber Oli und lieber Domi, wir freuen uns auf Malle dann auf Gastbeiträge von euch ;)

Nun aber erstmal eines nach dem Anderen. Dieser Blog hat Reiseberichte, keine Glaskugelberichte, also zurück in die Gegenwart. Fertig gepackt und Abfahrbereit stand er da, unser Dickerchen! Die „Panne“ vor wenigen Tagen bereits verdaut. Das eine Kupplung kaputt geht und verschleißt, das passiert. Das sich aber bei der Fahrt von der Werkstatt nach Hause der Turboschlauch löst, quer durch den Motorraum schießt und den Unterdruckschlauch vom Bremskraftverstärker abschlägt, das war ungeplant. Aber daran denkt jetzt niemand mehr, das Problem wurde mit zwei neuen Schlauchschellen behoben.

Also, Blick nach vorne und Abfahrt. Das Ziel: Die große Hansestadt an der Elbe. Hamburg, Perle dieser Welt!
Zunächst rollte der Verkehr auch sehr gut, doch zunehmend mehr Baustellen und der ansteigende Feierabendverkehr reduzierte die Durchschnittsgeschwindigkeit zunehmen. Als dann plötzlich eine Regenfront aufkam, die Geschwindigkeit auf 40 km/h sank und sich auf der Gegenfahrbahn die Autos drehten, verwarfen wir unseren Plan, am Hamburger Fischmarkt zu übernachten. Nach 18 Uhr ist dort in der Regel alles voll, aber nach 20 Uhr… - keine Chance. Kurz vor Hamburg ist liegt jedoch Soltau, hier habe ich - euer Geschichtenerzähler - im Frühjahr spontan eine Nacht geschlafen, als ich „beruflich“ auf dem Weg nach Sankt Peter-Ording bin. Ein Campingplatz mit schwedischen Touch, einem Wohnmobilhafen vor dem Eingang. Die weißen Holzzäune, das Hüpfkissen und die Minigolfbahn erinnerten sofort an die drei Reisen durch Skandinavien. Bei einem abendlichen Spaziergang zeigte sich auch die Größe des Platzes. Im Wald gelegen, mit einem Badesee, Fahrradverleih, Restaurant und vielen mehr, ein Paradies für Urlauber und vor allem für Dauercamper. Auch schön, Camper kommen aus der ganzen Welt und sind sich doch so ähnlich. Als wir von unserem Rundgang zurück kamen, kam eine Schweizerin auf uns zu. Die 14 EUR für den Stellplatz, am Automaten der (typisch deutsch) keine Karte nimmt, konnte sie nicht mit schweizer Franken bezehalen. Zugegeben, das wäre auch in anderen Ländern des Euroraumes sehr optimistisch gewesen, aber ich verstehe auch, das man kein Feld in EUR wechselt, wenn man gewohnt ist, alles mit Karte zahlen zu können und Deutschland nur für eine Nacht als Zwischenstop auf dem Weg nach Norwegen - wo dann wieder alles mit Karte in Kronen bezhalt werden kann - nutzt. 11,50 EUR hatte sie und 2,50 EUR fehlten noch, die wir ihr dann geschenkt haben. Als Dank kam sie wenige Minuten später und schenkte uns Kekse aus der Schweiz. Wir sitzen eben alle in ein und dem selben Boot...

Auf dem Rückweg des Rundgang machte sich dann zunehmend eine weitere Panne breit. Husten, Schnupfen und noch immer Halsschmerzenbei mir - Corona Test negativ. Das draußen sitzen bei der Klassenfeier bis Abends war wohl nicht ganz optimal. Doch was wäre, nach eigener Aussage, die Welt ohne „die Mutti“? Von daher besteht die Hoffnung, das Problem mit ACC Akut schnell wieder in den Griff bekommen zu können. Früh ins Bett gehen und zehn Stunden Schlaf haben jedenfalls schon mal eine deutliche Besserung gebracht.

Heute geht es erstmal weiter nach Bad Seegeberg. Hier haben wir Eintrittskarten für die Karl-May-Festspiele. Einer der Akteure diese Saison: Wolfgang Baro, Serienbösewicht und Urgestein „Jo Gerner“ bei GZSZ.

In diesem Sinne: Howgh!