Harry Potter Tour 2025 - Tag 24 + 25 (Fresh Water West)

Tag 24: Fresh Water West (Walse)

Ausgeschlafen und mit zufriedenstellender Sicherheit, dass bei unserem Dickerchen alles in Ordnung ist, sind wir dann endlich aufgebrochen. Neben unserem Parkplatz, befand sich eine Wohnobilvermittlung, die laut der Webseite von Calor, auch Calor Gas führt. Also sind Leon und ich nochmal kurz rüber, um die leere, britische Gasflasche zu tauschen. Leider mussten wir dort feststellen, dass die Angaben auf der Webseite falsch sind. Der Landwirtschaftshandel am Ende der Straße solle hingegen aber Calor Gas führen. Die Webseite des Marktführers sei nicht gut gepflegt. Wir haben unsere leere Flasche daher eingepackt und sind zum besagten Handel gefahren. Gas führt dieser auch, sogar von Calor und auch die 6kg Flaschen. Leider hatte er aber keine vollen mehr vorrätig. Wir sind daher weiter und sind bei einer Tankstelle auf dem Weg fündig geworden. Calorgas, ja - 6kg, auch - Auf Lager, eine. Perfekt! Also schnell die alte Flasche raus, die neue rein und dann: Ernüchterung... Der Anschluss ist eigentlich metallisch dichtend. Metall auf Metall, das kann funktionieren, dann muss das Gewinde aber in perfektem Zustand sein. Das von der neuen Flasche scheint aber nicht mehr optimal zu sein. Während die Family bei Tesco einkaufen war, habe ich die KI nach Ideen befragt und im Internet recherchiert. Das Ergebnis: Das Problem ist in Groß-Britannien bekannt. Adapter die man im Internet kauft, haben daher in der Regel eine zusätzliche Gummidichtung eingebaut. Wie gut, dass wir die Universaladapter für Europa haben, die in Groß Britannien nicht passen. Eine der Dichtungen habe ich mir geschnappt, eingesetzt und siehe da, es passt. Noch mal mit einem Gasleckprüfspray kontrolliert, alles dicht. Na endlich!

Dann ging es nun aber endlich weiter, die letzte Stunde nach Fresh Water West. Der Weg dorthin ließ vermuten, wo wir ankommen werden. Die Häuser wurden weniger, die Bäume ebenso. Dafür wurden die Gräser höher und die Straßen enger und steiler. Irgendwann kamen wir im "nirgendwo" an und ein Schild verkündete uns: "Militärischer Sicherheitsbereich. Wenn die Schranke geschlossen ist, betreten verboten." Es handelt sich dabei um eine reguläre Straße, aber diese quert einen großen Bereich, den das britische Militär gelegentlich zum Üben für Panzer nutzt. Fahren und schießen, das kann ja laut werden. Laut Webseite sollte es aber dieses Wochenende, Tagsüber und Nachts, ruhig sein. Das Militär hat hier, wie wahrscheinlich in den meisten Ländern, mehr Freiheiten. So haben wir in den letzten Wochen auch erfahren, dass das Militär viele Felder gepachtet hat, die Bauern es aber dennoch bestellen dürfen. Wenn das Militär es nicht braucht, okay: Doppelte Einnahmen durch die Pacht und die Ernte. Wenn das Militär es aber doch nutzt, gibt es sechs Tage vorher eine Info und alles was bis dahin nicht geerntet wurde, hat Pech. Dann bleibt eben nur noch die Pachtgebühr. Und wer ist der Hauptnutzer dieser Flächen, neben dem britischen Militär? Korrekt: Deutsche und Amerikaner.

Wie dem auch sei, wir haben unser Ziel endlich erreicht. Und was für ein Ziel das ist! Mitten im Grünen, um uns herum nur Berge, Felder und Wiesen. 10 Gehminuten weiter, auf der anderen Seite des Berges: Klippen, Sandstrand und der atlantische Ozean. Bereits im Vorfeld haben wir gelesen, das man insgeheim sagt, es sei die schönste Stelle des Atlantiks in Europa und ich denke, das kann stimmen. Der Strand ist total fein, der Ozean hat 18 Grad und es geht super flach hinaus ins Wasser. Die Gezeiten sind recht groß, knapp 50 Meter verliert der Strand bei Flut und gewinnt sie bei Ebbe zurück. Besonders schön ist aber, das Wales nicht Frankreich, Spanien oder Portugal ist. Seid mal ganz ehrlich: Wer von euch hat Wales auf dem Schirm gehabt, wenn er an Strandbaden im Atlantik gedacht hat? Noch dazu kommt man nicht einfach auf der Autobahn dorthin, sondern muss vorher von dieser abfahren und über bergige und kurvige Landstraßen, teilweise super schmal, dorthin kommen. Genau so unberührt ist dort auch die Natur und der Strand. Keine üppige Promenade, keine großen Parkplätze und überfüllte Strände. Einfach wunderschön! Ja, Großbritannien ist eine Insel, aber die Strände von Wales sind eine Insel auf der Insel. Und dennoch, es gibt es dort öffentliche Toiletten, ein Coffeebike und Lifeguards.

Was es dort aber auch gibt, ist das letzte unserer Harry Potter Tour. Quasi der Abschluss einer Reise, auf den Spuren der Drehorte. Das Grab von Dobby. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei um eine fiktive Gestalt handelt. Dass das Grab eigentlich nur ideell ist, aber dennoch umgibt es eine geheimnisvolle, ja fast magische Atmosphäre. Die Menschen verhalten sich bedächtig, wenn sie davor stehen. Sie sprechen leiser, gedenken Dobby und haben alle miterlebt, wie er "gestorben" ist. Auf dem Grab liegen Socken, aber auch Steine mit teilweise sehr liebevollen Aufschriften, die ihm gedenken oder sogar direkt an ihn gerichtet sind. Wie gesagt, er ist nur eine Filmfigur, aber vielleicht verhalten sich die Menschen so, weil er das widerspiegelt, was sich die meisten von uns wohl wünschen. Eine unerschütterliche Freundschaft, ein Leben aus Überzeugung, Mut und Tapferkeit und letztendlich wohl das, was sich auch Dobby hart erarbeitet und gewonnen hat. Ein selbst bestimmtes und freies Leben.

Nachdem wir mit den Füßen im Wasser waren und es langsam kühler wurde, gingen wir dann auch zurück zum Dickerchen. Dort haben wir gegrillt, geduscht, gespielt, den Blogbeitrag von gestern geschrieben und sind dann schlafen gegangen. Apropos gestern: Die Bilder des gestrigen Beitrags sind nun ebenfalls online:
https://web.griesemer-dickerchen.de/index.php/reiseblog-s/harry-potter-tour-2025/218-harry-potter-tour-2025-tag-22-23

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Tag 25: Fresh Water West (Walse)

Den heutigen Tag haben wir total entspannt genossen. Viel gibt es darüber eigentlich auch nicht zu schreiben. Wir haben mehrere Runden Kubb (Wikingerschach) gespielt, im Aufenthaltsraum (eine alte Scheune) gibt es unter anderem eine Tischtennisplatte sowie eine Steel-Dart-Scheibe. Mit Leon habe ich - auf seinen Wunsch hin! - gute 45 - 60 Minuten Einzeltraining gemacht. Antritt und Sprint, Ball an- und mitnahme, Kopfbälle und Zweikampfführung. Abends haben wir dann noch Uno gespielt und erneut gegrillt. Auf dem Campingplatz war es total ruhig. Viele Touris sind Engländer und haben das Finale der Frauen gegen Spanien geschaut. Auch wir haben mit den Lionesses mitgefiebert und den Sieg gefeiert. Herzlichen Glückwunsch! Apropos EM, das ist mir hier aufgefallen: Der Damenfussball wird hier ein vielfaches mehr gefördert, als in Deutschland. Die Damen aus Liverpool haben ein eigenes Stadion bekommen, damit sie nicht "das der Männer mit nutzen müssen und dieses während der Spiele halb leer ist. Bei Spitzenspielen wechseln sie dann aber doch in das große. An jeder Ecke sieht man derzeit Werbung der Damen: "Durstig auf den Titel", steht beispielsweise auf den Plakaten von Pepsi. "Ein Land, ein Team, ein Traum!", stand an vielen Bushaltestellen. In den Radionachrichten von BBC R1 kamen die Damen jedes Mal kurz mit einem Update aus dem Teamhotel vor. So schafft man Präsenz und, je präsenter man ist, das sieht man an den Zuschauerzahlen der 98er, seit dem sie von der Oberliga in die Bundesliga sind, desto mehr Interesse schafft man. Das finde ich absolut beeindruckend. Alleine dafür, haben die englischen Damen den Titel verdient.

Das war es aber auch schon, was es über heute zu schreiben gibt und ich bin wieder bei. Kein Tag ist ausgelassen, alle haben einen Beitrag und ich bin wieder tagesaktuell.

Diesen Beitrag beende ich nun mit den Worten, die an diesem Ort nur einem gebühren können: "Dobby hat keinen Herrn! Dobby ist ein freier Elf, und Dobby ist gekommen, um Harry Potter und seine Freunde zu retten!" (Dobby in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes)

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