Frei stehen ist so etwas tolles. Natur, Ruhe und ... ... Motoren. Ausgerechnet heute kam die Kommune mit Benzinrasenmähern und schnitt die Rasenkanten der Zufahrtsstraße. In Schweden sehr selten, denn hier wird die Natur oftmals der Fachkraft überlassen, die sich damit am besten auskennt. Der Natur selbst. Trotz allem, war es ein entspannter Morgen, vor allem wegen dem Ausblick auf das Meer, direkt vom Bett bzw. dem Frühstückstisch aus. Nach dem wir reisefertig waren, ging es weiter. Heute sollte sich der Kreis unserer Rundreise schließen, denn das heutige Ziel hieß Malmö. Auch wenn wir dort noch Ziele haben, morgen beispielsweise das Wikingermuseum, beschlich uns alle ein wenig Wehmut. Drei Wochen, so schnell wieder vorbei...
Zuerst aber wollten wir uns das Schloss von Malmö anschauen. Die Etappe dorthin Betrug ca. 1 Stunde 20 Minuten und war schnell absolviert. Malmö ist eine größere, aber sehr schöne Stadt. Für eine Großstadt sehr weitläufige Straßenzüge, sehr ruhig und eine ziemlich gute Luft. Dies verdankt die Stadt zum einen sicher dem naheliegenden Meer, zum anderen aber auch sicher den großen Parkanlagen mit großen Wasserflächen. Das Schloss selbst hingegen, war jedoch eher eine Enttäuschung. Erwartet haben wir uns ein Schloss, dass das Leben zu seiner Zeit erzählt.
Freilich sah das Schloss von außen wie ein Schloss aus, von innen aber zeigte es nur eine Ausstellung über Dinosaurierer, Land- und Wasserlebewesen, diverse Terrarien und Aquarien. Zugegeben, alles sehr schön gemacht und sehr informativ, aber eben leider nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Zudem war der Technik- und Schifffahrtsbereich wegen Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich Herbst 2019 geschlossen. Dafür waren die Eintrittspreise wieder typisch schwedisch. Wenn es welche gibt, dann sind Kinder in der Regel kostenlos. Kinder definieren die Schweden als 0 Jahre bis 20 Jahre (also einschließlich dem 19. Lebensjahr). Nach der Schlossbesichtigung fuhren wir dann unseren Stellplatz an. Geblieben sind wir dort jedoch nur fünf Minuten. Direkt neben dem Wikingermuseum, das wir uns morgen anschauen wollen, direkt an der Ostsee, aber auch direkt an der Mülldeponie. Der Gestank ist widerlich und erinnert an eine riesige Restmülltonne.
Wir sind nun ein Stück weiter gefahren und stehen an einer Kanaleinfahrt, neben einer Badestelle der Ostsee. Am Strand stehen viele kleine Badehäuser. Hier bewahren die weiter entfernt wohnenden Bewohner von Malmö ihre Badeklamotten, Sonnenschirme, Liegen und ähnliches auf. Das ganze ist laut einem Anwohner eine sehr alte Tradition und so stehen sehr alte Badehütten neben sehr neuen. Dazwischen jede Menge ungemähte und wild wachsende Wiesen. Zusammen ergeben sie ein schwedentypisches Bild, weshalb ich mich heute mit einem schwedischen Sprichwort verabschiede:
„Fattig är inte den som har lite utan den som behöver mycket." ("Arm sind nicht die wenig haben, sondern viel brauchen“)