Mit dem Wohnmobil durch Südschweden (2019) – Tag 17 (S: Bastad)

Wie kann ein Tag, der im wahrsten Sinne des Wortes so beschissen begann, so geil werden...?!

Nach dem Frühstück begannen wir mit dem zusammenpacken. Geschirr spülen, Auffahrkeile raus, Handtücher weg, alle Schranktüren sichern etc. Dann hieß es Abschied von netten Mitcampern nehmen und das Fahrzeug ausrüsten. Abwasser raus, Frischwasser rein und ..., ja - die Toilette musste gelehrt werden. Normal eine schnelle, einfache und saubere Sache.

  1. Toilettenkassette aus dem Camper raus
  2. Mit dem Auslauf in die Entsorgungsschüssel halten und ausleeren
  3. Wasseer rein, gut durchschütteln, Kassette erneut ausleeren
  4. etwas Wasser rein
  5. etwas Aufbereitungsflüssigkeit rein
  6. Toilettenkassette wieder in den Camper rein

Alles in allem eigentlich eine sehr subere und schnelle Angelegenheit. Eigentlich...

Punkt drei lief heute schief. Die Schweden haben zwei Wasserhähne. Einen der Wasser aus dem Schlauch laufen lässt um die Kassette zu spülen und einen um eine Hochdruckdüse die sich im Klo befindet, zu aktivieren. Ich habe den Schlauch an die Öffnung der Kassette gehalten, den Wasserhahn geöffnet und ...   ... es war der falsche...! Es war der Hahn der Hochdruckdüse... So hatte zuerst ich eine „Dusche“ und dann das Bedürfnis nach einer richtigen Dusche. Theoretisch war auch das was ich abbekommen habe, nur Frischwasser. Aber es kam eben aus der Toilette und alleine der Gedanke ... - würg!
Nach dem auch das erledigt war, ging es endlich los. Unsere heutige Etappe hätte eine Stunde auf der Autobahn benötigt oder zweieinhalb durch die Dörfer. Wir haben uns für ein Mittelmaß entschieden und waren knapp eineinhalb Stunden unterwegs.

Angekommen erlebten wir etwas atemberaubendes. Einen langen Sandstrand, eine milde Nordsee und den Parkplatz nur durch 30m Düne davon getrennt. Die Kinder begannen, mit mir Stöcke, Reisig, Äste und ähnliches zu suchen. Hiermit machten wir, in einer vorher ausgeobenen, ca. 50cm tiefen Kuhle, ein schönes großes Feuer. Vielen Dank dem Pärchen aus Regensburg, die mit einem alten, orangen Ford Transit aus den 80ern, nur mit einer LED Lampe und einer Matratze ausgestattet, unterwegs sind. Ohne ihr Feuerzeug hätten wir wohl kein Feuer gehabt, denn unsere beiden waren im falschen Augenblick leer.

Nach dem nun alles brannte, konnten wir beginnen. Tina hatte den Fisch vorbereitet und die Garnelen sowie den Teig für das Stockbrot. So lecker und das direkt am Strand, Wahnsinn! Die Kinder waren begeistert. In deutschland wäre das Feuer nicht einmal richtig an gewesen, da wäre das Ordnungsamt mit einer Ermahnung oder gar einer Anzeige zur Stelle gewesen. Hier in Schweden ist das anders, denn hier kamen die Spatziergänger auf ein Schwätzchen oder einen kurzen Blick in den Topf heran. Aber auch heute gibt es eine Anekdote zu erzählen: Während ich dafür sorgte, dass das Feuer wuchs und nicht ausging, holte Tina mehr Holz. Unsere Große verschwand und holte die Stöcke aus dem Wohnmobil, die wir vor einigen Tagen geschnitzt hatten. Mit ihnen wollten wir Stockbrot und Marhmellows über dem Feuer grillen Dann half sie Tina beim suchen nach mehr Holz. Im Eifer des Gefechts, die Flammen mit Nahrung zu versorgen, habe ich relativ wahllos nach dem mir bereit gelegten Holz gegriffen und verarbeitete so auch die von der Großen mühsam geschnitzen Stöcke. Das positive daran, das Feuer war versorgt... Ich begann nun aber loszurennen um auf die Schnelle neue Stöcke zu suchen und zu schnitzen, was letzt endlich auch gelang! Tina bewachte in der Zeit unser Feuer. Sorry Prinzessin, das näcste Mal schaue ich genauer hin, was ich verbrenne!!

Das waren so viele Erlebnisse für einen Tag, aber das Grillen am Strand über Feuer war auch für uns älteren, wunderschön und ein einmaliges Erlebnis.
Daher schließe ich diese Beitrag mit den Worten von Alf, unserem Lieblingsaußerirdischen vom Planeten Melmac: „Hey Leute, ich hab den Grill angesteckt...am geilsten brennen die Räder."

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