Fünf Wochen sind eine lange Zeit und daher baue ich, wie auch die letzten Jahre, immer mal ein paar Tage HomeOffice ein. Heute war es auch wieder soweit und es gab genug Dinge die es zu klären gab. Leon nutzte die Zeit intensiv, um sein neues Nintendo Mario Fußball zu spielen, ehe er auf Mario Party wechselte.
Anschließend wollten wir an den Strand, doch der Himmer verdunkelte sich und erste Regentropfen prasselten auf das Dach des Wohnmobils und spielten die Melodie zum Aufbruch. Also Ver- und Entsorgten wir und brachen auf Richtung Schleswig. Hier wollten wir uns Haitabu anschauen.
Haibtabu war die größte Festung der Wikinger und der Haupthandelsort mit Europa. Zudem begann hier der (weitgehend friedliche) Einzug des Christentums in die Kultur der Wikinger. Haitabu ist eine teilweise wieder aufgebautes Siedlung und steht auf der UNESCO-Welterbeliste.
Alles in allem eine sehr authentische Siedldung, wo auf altertümliche Weise Wolle gesponnen oder Teller geschnitzt und Brot gebacken und verkauft) wird, mit knapp zehn Häusern und zwei Boote am Anleger. Die Schausteller (wie ich heute erfahren habe, machen die Personen das sogar hauptberuflich), hauchten dem ganzen Leben ein. dennoch war ich ein wenig entäuscht. In Skandinavien ist der Eintritt für Kinder kostenlos (bis einschl. des 18. Lebensjahr), hier bezahlen Kinder ab sieben Jahren. Dennoch sind es in Haitabu nur knapp zehn Häuser und 8-12 Einwohner. In Schweden waren es vier bis füf Mal so viele Häuser und das zehnfache an Personen. Dazu wurden auch die Gärten bewirtschaftet, gefischt und dort auch gechlafen. Hier in Deutschland fragten zwei "Einwohner" nach der Uhrzeit und freuten sich, das es nur noch 30 Minuten bis zum Feierabend sind.
Seit dem wir in Skanidnavien waren, sehe ich die Vergleiche immer wieder. Egal ob es um die sozialeren Arbeitsbedinungen geht, die Moral bzgl. Eintrittspreise für Kinder, die vollständig kostenlose Schulbildung inkl. einer warmen Mahlzeit pro Tag, grünen Strom und die staatliche Unterstützung zur Reduzierung fossiler Energien, dem staatlich Unterstützen Ausbau der Mobilfunknetze, Strom-und Wassernetze, der Bahn, den Umweltschutz und die finanzierbarkeit von alle dem - wir hängen soweit hinterher und begründen es immer mit: "Wer soll das bezahlen" und "die Wirtschaft darf nicht leiden". Würden wir weniger auf die Lobbys hören und die besser verdienenden und Beamten mehr zur Kasse bitten - oder wenigsten alle in die staatliche Rentenkasse und eine staatliche Krankenkasse einzahlen lassen, wäre das hier auch möglich. Man müsste nur wollen...
Anschließend aben wir uns dann auf die Autobahn begeben und sind, bis auf sieben Kilometer Stau vor dem Elbtunnel, gut nach Munster durchgekommen. Der Elbtunnel ist auch wieder so ein Thema. An einem Freitag Nachmittag stehen hier alle Baugeräte still und es befinden sich keine Personen mehr auf der Baustelle. In Skandinavien wurden Infrastrukturbaustelle auch an Wochenenden weiter gebaut. Dann geht es voran und auch bei einer vier Tage Woche benötigt man mehr Arbeitskräfte.
Na ja, ich werde es nicht ändern können und gehe daher jetzt ins Bett. Wir stehen heute übrigens auf dem Parkplatz von Eintracht Munster. Hier fand der findet das internationale Pfingstturnier der Großfeldjugendmannschaften statt. Vier Mal war ich hier mit dem SVS dabei und hatte eine tolle Zeit. Wer weiß, vielleicht sind Toni und ich irgendwann mal mit unserem Team dabei, wenn die Jungs alt genug sind.
Morgen geht es dann in das Panzermuseum und dann schauen wir mal, was der Nachmittag bringt.