Harry Potter Tour 2025 - Tag 10 (Glasgow)

Der heutige Morgen begann, welch Überraschung, mit dem Aufstehen. Trotz Urlaub hatte der Wecker geklingelt, damit wir den Campingplatz nicht zu spät verlassen. Bis 11:00 Uhr hätten wir ihn verlassen müssen, so lange wollten wir aber nicht warten, immerhin haben wir knapp 950km bis Portsmouth vor uns, die wir bis Mittwoch zurück gelegt haben sollten. Donnerstag haben wir nämlich Tickets für die legendäre HMS Victory, dem Flaggschiff von Lord Nelson, bei der Schlacht von Trafalga. Die Strecke wollen wir aber nicht am Stück abreißen, sondern dabei auch etwas sehen. Daher war das heutige Ziel Glasgow, bekannt für den dortigen Fußballclub Celtic Glasgow, den Industriehafen und als Zentrum für darstellende Kunst. Bekannt aber auch für die Glasgow University, die nicht nur in der Forschung herausragend ist, sondern auch teilweise als Vorlage und wohl auch als Drehort für die Hallen von Hogwarts genutzt wurde.

Nachdem wir den Campingplatz dann um 10:30 Uhr verlassen hatten, führte uns unsere Route zum Abschluss Schottlands auch nochmal durch die Highlands. Diese zeigten, warum sie weltweit nicht nur für die dort gedrehten Filme, wie Braveheart oder der Highlander, bekannt sind. Die Mischung aus rauer und unberührter Natur, das saftige Grün der Wiesen, riesige Felsen und tiefe Wasserfälle, dichte Wälder und große Seen, ist atemberaubend schön. Das Gebirge nahm mit der Zeit zwar ab, die Schönheit blieb aber bis Glasgow erhalten.

In Glasgow steuern wir dann unseren heutigen Schlafplatz an. Es handelt sich um den Parkplatz eines Museums, auf dem das Übernachten für drei Pfund die Nacht geduldet wird. Die Stadtmitte selbst ist eine LEZ (Low Emission Zone, quasi eine Unweltzone). Hier gibt es drei Kategorien, eine Ultra LEZ befindet sich bislang nur in London und ist die am strengsten regulierte. Hier darf nahezu kein Fahrzeug mit Verbrenner mehr reinfahren. Ausnahmeregelung wie in Deutschland gibt es nur ganz wenige, selbst in den LEZ und gelten noch nicht mal für die Anlieferung. Sogar die Hop-on Hop-Off Busse müssen sich seit einem Jahr daran halten, weshalb Red Bus alle Busse auf Elektrobusse umgestellt hat. Doppelstöckige Elektrobusse, das soll noch mal einer sagen, dass Elektromobilität nicht funktioniert. Bei uns undenkbar, der Einzelhandel würde sofort Panik schieben, wenn nicht einmal mehr die Zulieferung mittels Verbrenner erfolgen dürfte. Busse dieser Buslinie halten auch direkt bei uns auf dem Parkplatz, auf dem unser Wohnmobil steht. Da es hier heute 30°C ohne Wolken waren, haben wir uns direkt in einen der Busse gesetzt und sind damit losgefahren.

Ausgestiegen sind wir dann an der Kathedrale. Hierbei handelt es sich um eine protestantisch reformierte Kirche. Ein Fakt, der mir auch nicht bewusst war, dass große Teile der schottischen Kirche protestantisch reformiert sind. Entsprechend schlicht ist die Kirche gestaltet, auch wenn die vielen bunten Fenster direkt ins Auge stachen. Zu unserer Überraschung handelt es sich hierbei um Glas, dass vor knapp 300 Jahren in München gefertigt wurde. Dass München ein Zentrum für Glas war, ist mir neu. Bei uns waren die Gläser meistens aus Italien. Daher auch der Ausspruch, „alles in Butter“. Damit diese beim Transport nicht beschädigt wurden, hat man sie damals in Fässer gesteckt, in der flüssige Butter war, die dann aus auswerte und als Polster diente. Ansonsten fiel in dem Gebäude auf, dass sie aus verschiedenen alten Kirchenteilen zusammengesetzt war und mehrere Keller einen großen bildeten. Die Gewölbegänge waren sehr imposant, auf den Fotos kommen sie gar nicht so recht zur Geltung wie ich finde.

In der Stadt haben wir dann auch eine Kleinigkeit auf die Hand gegessen. In Großbritannien bei Handwerkern, Red Oaks und Ordnungskräften oder anderen Berufsgruppen, die viel unterwegs sind beliebt, ist das drei in eins. Ein Getränk, ein Sandwich und eine Minitüte Chips oder Obst/Gemüse. Darauf gibt es dann meistens einen Rabatt. Also uns unsere Tour wieder an den Parkplatz zurück brachte, wollten wir noch das dort vor Anker liegende Schiff Glenlee besichtigen. Ein Dreimast-Frachtsegler, der am 3. Dezember 1896 in Glasgow vom Stapel lief, in ihren über 102 Jahren im aktiven Dienst mehr als Firma die Erde umrundet und 15 mal das berüchtigte Kap Hoorn passiert hat.

Dieses hatte jedoch ebenso schon zu, wie das dazugehörige Museum. Dies schauen wir uns dann morgen an, bevor wir zur Universität fahren. Ich gehe nun aber bald schlafen, mal schauen, wie gut das geht. In circa 300 m Luftlinie befindet sich ein sehr imposantes Gebäude, die größte für einen bestimmten Zweck gebaute Halle. Das "OVO Hydro" ist eine Konzerthalle, in der schon die verschiedensten Weltstars aufgetreten sind. Heute treten dort die Doobie Brothers auf, eine US-Rockband, deren Musik mir zwar durchaus gut gefällt, es sich hierbei aber nicht gerade um Einschlafmusik handelt.

Bevor ich jedoch schlafen gehe, mache ich aber noch ein paar Fotos von dem Hafen und werde sie in die Galerie packen. Das Licht und die Atmosphäre hier sind sehr schön und wir haben noch immer knapp 20°C. Bevor ich das aber mache, gehören aber auch heute die letzten Worte jemandem aus Hogwarts:

Und jetzt, Harry, lass uns hinaus in die Nacht treten und dieser flüchtigen Verführerin nachjagen – Abenteuer.“
Albus Dumbledore in „Harry Potter und der Halbblutprinz“


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