Guten Abend aus Bjerregard...
ja, dem einen oder anderen Lesenden ist es bestimmt aufgefallen...
In Bjerregard waren wir bereits gestern und es stimmt schon, wir wollten heute eigentlich weiter gen Norden und frei stehen. Leider ist es jedoch so, das die Einreise nach Dänemark nur möglich ist, wenn man vorab mindestens sechs gebuchte Nächte nachweisen kann. Kontrolliert wird das am Grenzübergang, wie wir im nachhinein aber erfahren haben, nur an den Übergängen auf Autobahn, nicht aber an Grenzübergängen auf Landstraßen. Offiziell um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und Tagestouristen auszuschließen. Das damit aber der Sommertourismus in Dänemark gestärkt wird, wird dann wohl notgedrungen in Kauf genommen. Aus diesem Grund war der letzte Campingplatz auch sehr kulant und hat uns eine Nacht erlassen. Dieser hier leider nicht und so haben wir noch diese und eine weitere gebuchte Nacht.
Der letzte Campingplatz hatte auch professionelle Industriewaschmaschinen und Trocknet. Nach 30 Minuten war die Wäsche komplett im Vollwaschgang gewaschen und geschleudert, nach weiteren 30 Minuten komplett getrocknet. Dieser Campingplatz hat normale Waschmaschinen und sehr eigenwillige Trockner Auch nach einem kompletten Trockengang ist die Wäsche noch nass bis klamm. Aus diesem Grund erinnert unser Wohnmobil gerade mehr an ein U-Boot. In jeder Ecke wurde etwas aufgehängt; nur das es bei uns statt Lebensmittel und Ersatzteile, eben die nasse Wäsche ist.
Nass ist an der Stelle auch ein gutes Stichwort, denn wer heute nicht nass wurde, hat die Haustür nicht verlassen. Als wir heute morgen aufgewacht sind, hat es bereits geregnet und auch jetzt regnet es noch immer, bei kalt-nassen 16°C-18°C. Lediglich eine Regenpause gab es, die wir durch Zufall auch erwischt und genutzt haben. Heute waren wir wie bereits gestern geschrieben in Borg Vikingehavn und haben uns die dortige Wickingersiedlung mit Hafen angesehen. Auch dieser Ort war bewohnt und dadurch belebt, auch wenn man den Unterschied zu gestern deutlich gesehen hat. Das Dorf gestern ist ein Museum Dänemarks und weitgehend über Steuergelder finanziert. Das Dorf heute wird von einem Verein betrieben. Beide sehr schön gestaltet, das heutige Dorf ist aber deutlich kleiner und wesentlich mehr auf den Verkauf von althandwerklich hergestellte Wikingerprodukten innerhalb der Häuser ausgelegt. Schön war der Tag dennoch, denn wir haben den veregneten Abend dann im Wohnmobil genutzt. Schiffe versenken, Asse raus und Quatsch machen, das war für heute der Plan.
Wie es morgen genau weiter geht, ist noch nicht genau geplant. Von weiter fahren gen Norden, bis zurück fahren in den sonnigeren Süden (hier soll es bis nächste Woche Donnerstag quasi durch regnen) ist alles möglich. Zunächst aber, stehen für mich ein paar Stunden HomeOffice auf dem Programm. Lange werde ich daher heute auch nicht mehr wach bleiben und verabschiede mich bis morgen! Hoffentlich schenckt uns Freyr, der Fruchtbarkeitsgott aus dem Göttergeschlecht der Wanen, herrscher über Regen und Sonnernschein, sowie den Pflanzenwuchs auf der Erde, wenigstens ein paar Sonnenstunden für uns bereit...