„Nächster Halt: Südstrand!“, eine Durchsage die mir das nächste Mal einen Schauer über den Rücken jagen wird...!
Beginnen wir aber am Anfang, auf dem Bauernhof und das sehr früh. Wer schon mal versucht hat, Kinder während des Alltags zu wecken weiß, wie sich Sisyphus gefühlt haben muss, wenn er jedes Mal von neuem damit begann, den Stein bergauf zu tragen. Jeder der Kindern in den Ferien schon einmal sagte, sie sollen ausschlafen, der weiß wieviel E.T. verstanden hat, als er das erstmal Menschen traf. Auf Grund unserer beiden kleinen Aliens begann der Tag heute daher früh. Sehr früh...! Viel zu früh!!! Er begann um 05:40. Gefühlt einzig die Sonne, die E.T. auf seiner Reise sicher auch passiert hat, war vor uns wach.
Begonnen mit einem ausgiebigen Frühstück unter freiem Himmel, mit den von uns allen heiß begehrten Kieler Brötchen, konnte der Tag starten. Die Kinder hatten in der Zeit in der ich die Brötchen holte, schon einmal eigenhändig sicher gestellt, das alle Tiere des Hofs versorgt und der Fuhrpark für Kids einsatzbereit war. Gut gestärkt ging es mit dem Bus an den Strand. Merke: Kurkarten die zum Nutzen des Strandes und als Busfahrkarte zählen, verkaufen die Touristeninfo und der Busfahrer! Eben dieser Bus brachte uns dann auch an die Promenade, wo ich mir gleich noch Hoodies kaufen konnte und wir uns alle eine Schlemmertüte bei Yannies Eis gönnten. Anschließen ging es vor, über den langen Steg, durch die Dünen, an den Strand und da war sie endlich, unsere Nordsee ... Das Gefühl des Sandes an den Füßen, die frische Luft, das Salz - da fängt die Erholung an...
Während die Kinder im Sand spielten, kehren wir in der Arche Noah ein. Ein erfrischendes Kaltgetränk und ein Cappuccino, das weckt die müden Geister, jedenfalls temporär. Völlig verbrannt - woher sollen wir nach erst 30 Nordseeurlauben auch wissen, das man sich verbrennen kann auch wenn die Sonne durch den leichten Wind garnicht so stark scheint - und müde, brachen wir zum Rückweg auf. Doch welchen Bus nimmt man denn, wenn der in die gewünschte Richtung vor zwanzig Minuten weg ist und erst in 40 Minuten wieder kommt...? Genau, man nimmt den Bus in die Gegenrichtung. Erstens kommt der in nur drei Minuten und außerdem kommt er hier ja auch wieder vorbei. Müsste jedenfalls..., wahrscheinlich... Oder doch nicht? „Nächster Halt: Südstrand!“ Da war sie, die Eingangs erwähnte, gemeine Durchsage. „Endhaltestelle, bitte alle aussteigen.“
Sie klang wie ein schlechter Scherz, aber wenige Sekunden später standen wir mit dem einen oder anderen Fahrgast, etwas verdaddert, die Kinder auch verschlafen, am Strand. Die nächste Hütte ca. 300m, der Ort sogar knappe zweii km entfernt, ungeschützt mitten in der prallen Sonne. Der einzige Schatten befand sich auf der Rückseite eines Wohnmobils auf dem Strandparkplatz. Ohne bequemere Alternative nahmen wir auf diesen 6qm platz, vorher die Besitzer informierend/fragend. Und gerade jetzt war es ein Glück, manch anderer würde es auch Charma nennen, das ich gestern meinen langen Oberteile vergessen hatte und heute einkaufen musste. Auf Grund einer Angebotsaktion bekamen wir heute morgen zu meinen beiden Hoodes eine große Fleecedecke kostenlos dazu.
Nun weich und sandfrei gebettet, bekamen wir alle unsere Ruhepause und konnten dösen, der Kurze sogar schlafen. Immer aber mit einem Auge auf den Deich gerichtet, um den den dann kommenden Bus und damit unsere erneute 45 Minütige Rückfahrt, nicht zu verpassen. Insgesamt waren wir knapp zwei Stunden unterwegs, zum Glück haben wir vorhin nicht so lange gewartet...
Auf dem Bauernhof angekommen hieß es, nach einem entspannten und ausgiebigen Schnack mit unseren Gastgebern, erstmal Wasser fassen, umziehen und ab ins Restaurant. Das Café Köhm (CK) ist immer wieder toll. Eine ungezwungene Atmosphäre, sehr nettes Personal und hervorragendes Essen.
Nach dem Essen (und dem 1:1 Ausgleichstreffer der schwedischen Nationalmannschaft bei der Fußball WM der Damen) machten wir noch einen Abstecher auf einen der schönsten, wenn nicht sogar den schönsten, mir bekannten Spielplatz dieses Landes, quasi direkt gegenüber des CK. Müde beendet wir den Tag mit einer Dusche im WoMo, ehe dann im übertragenen Sinn, die Lichter ausgingen; dunkelt wird es nämlich bereits hier erst um 22 Uhr, bevor um kurz nach fünf die Sonne schon wieder aufgeht. Und kurz danach, stehen auch wir auf, mit dem Ziel hinter der Oeresundbrücke.
Daher endet der heutige Beitrag nicht wie der gestrige, mit Worten von Graf Duckula, sondern mit den Worten einer anderen, ebenso bekannten Ente: „Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich - so fröhlich war ich nie!“