Hallo,
schön das du wieder dabei bist! Verluste hat man immer, fast schon eine Weisheit, die sich immer wieder auf das Neue bewahrheitet. Auch bei uns geht auf jeder Reise etwas kaputt. Auf Anhieb fällt mir dabei unsere Odyssee mit dem AGR Ventil ein, dass uns vor drei Jahren, auf unserer Südschwedenreise, begleitet hat. Das war aber schon außergewöhnlich, meistens sind es nämlich nur Kleinigkeiten, wie ein Fliegenschutzgitter oder ein ein abgebrochener Löffel. Meistens passiert so etwas auch erst nach ein paar Tagen und nicht zu Beginn unserer Reise.
Eine ebenfalls bekannte Weisheit lautet „Ausnahmen bestätigen die Regel“ und so hatten wir unser Dickerchen gestern bereits weitgehend fertig gepackt und nur noch gewartet, bis die Große aus der Schule kam. Das Poltern des Rollers auf dem Gehweg, kündigte ihre Ankunft und unsere Abreise schon von weitem hörbar an. Schnell noch von der Nachbarin und der Omama verabschiedet, brachen wir auf. Das Ziel, wie bereits in den letzten Jahren, der Norden der Republik. Genau genommen sogar die Stadt Norden im Norden der Republik. Knappe 550km lagen vor uns, doch nach nur knappen 400 Metern, in der zweiten Kurve, gab es ein Knacken und dann ein Klirren.
Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, wer den Kühlschrank zu Fahrtbeginn von Gas oder 230V auf 12V umstellt, kontrolliert auch ob die Tür des Kühlschranks verriegelt ist. Wahrscheinlich war es die Vorfreude, welche die Erfahrung von knapp 25.000km in den letzten fünf Jahren ausblendete, doch unsere Große hatte genau diese Kontrolle vergessen und so schwang die Kühlschranktür auf, brach unten aus der Verankerung und fiel zu Boden. Der Milchbeutel, die Weinflasche und die Energydrinks überstanden den Sturz, die Eier hingegen nicht und verteilten sich gleichmäßig auf dem Boden. Putzen und provisorisch die Kühlschranktür sichern war daher erstmal angesagt, Griesheim hatten wir da noch nicht verlassen, geschweige denn die Autobahn erreicht.
Der Rest der Fahrt wahr dann deutlich unaufgeregter. 550km mit einer Baustelle nach der anderen, boten uns knappe siebeneinhalb Stunden die Möglichkeit, zu beobachten wie sich die Landschaft von Südhessen, über das Ruhrgebiet Richtung Norddeutschland verändert. Frisch geduscht gab es noch eine Kleinigkeit zu essen im gemütlichen Vorzelt, ehe es schlafen geht. Zwei-Komponenten-Epoxydharz für die Kühlschranktür ist bereits unterwegs und soll am Mittwoch geliefert werden. Die Adressdatenbank meines Kontos bei einem großen Onlinehändler gleicht langsam einer Karte unserer Reisen.
Draußen ist es nun dunkel und frisch. Frisch soll es morgen den ganzen Tag noch sein, erst ab Sonntag sollen die Temperaturen die 30 Grad anstreben, am Montag dann auch überbieten.
Gute Nacht wünschen wir euch, wer auch immer uns diesmal wieder alles folgt.