Die Ausgangslage
In der Anfangszeit war mobiles Internet für uns kaum ein Thema. Tina und ich nutzen unsere Handys, die Kinder brauchten kein mobiles Internet.
Irgendwann wurden die Kinder aber älter, Lara hatte ihr eigenes Smartphone und wollte auch im Urlaub mit ihren Freundinnen in Kontakt bleiben. Dazu kamen Reisen, wie die Coronareise durch Dänemark und Norwegen, bei der wir viel Regen hatten, den wir immer mal wieder mit nostalgischen TV-Abenden (Streaminganbieter) verbrachten. Zuletzt kamen dann noch aktuelle Verkehrsinfos, die sich das Navi über das WLAN aus dem Internet holt oder der Echo Dot, der für den ein oder anderen das Hörbuch oder die Musik zum Einschlafen abspielt.
Der erste Ansatz war, ein kleiner, mobiler Router, der sich mit dem 4G/5G Mobilfunknetz verbindet und da das Wohnmpobil eine Außenhaut aus Alu besitzt und diese wie ein Faradayscher Käfig wirkt, haben wir gleich eine Zusatzantenne angebracht. Bestückt war unser Router damals mit einer Simkarte von O2. Hier hatten wir 100GB Datenvolumen für 90 EUR, die ein Jahr gültig waren und wenn sie aufgebraucht waren, konnten wir einfach nachbuchen. Das funktionierte auch recht gut, aber 100GB reichten uns selten. Meistens waren es im Monat eher 200-250GB, was auf die Dauer immer teurer wurde und noch teurer geworden wäre, wenn der Empfang trotz Zusatzantenne besser gewesen wäre. Aber vor allem in Deutschland ist der Handyempfang bekanntlich nicht überall so toll und spätestens mit dem Thema HomeOffice (ja, bei 60 Tagen on Tour und "nur" 30 Tagen Urlaub bleibt das nicht aus), wird das Thema einer stabilen Internerverbindung immer relevanter.
Die Optionen
Die Suche nach Campingplätzen mit WLAN für HomeOffice-Tage würde jede Menge an Flexibilität nehmen. Zudem kann es durchaus sein, dass der Campingplatz zwar mitten im Wald, aber dennoch in der Wüste des Internetausbaus ist, die Aussicht auf eine Glasfaseranbindung einer Fatamorgana gleicht und der bisherige DSL Anschluss völlig überlastet ist. Die einzige Möglichkeit, für ein stabiles und flächendeckendes Internet, war daher die Anbindung per Satellit.
Alternativen gibt es hier, aber keine guten. Bestehende europäische Lösungen sind oftmals langsam, teuer und die Antennen müssen exakt ausgerichtet sein. Die EU möchte zwar auch eine moderne Lösung anbieten, plant aber für 2028 mit den ersten 300 Satelliten im All. Von daher blieb leider nur der US-Amerikanische Markt. Amazon "Projekt Kuiper" ist noch nicht so weit O3b und Eutelsat sind zwar "immerhin" Britisch, aber auch noch nicht so weit, weshalb nur der Vorreiter dieses Angebots übrig bleibt: StarLink von SpaceX, zugehörig zu Elon Musk. Bei allen politischen und sozialen Diskrepanzen, das Produkt ist einwandfrei! Selbst mit unserer "StarLink Mini" (ausgelegt auf Kompaktheit, sparmsam, lässt sich theoretisch über eine Powerbank betreiben) haben wir wärend der Fahrt perfekten Empfang. Bislang ist mir genau ein Webmeeting abgerissen - als ich wärend der Fahrt auf der Rückbank saß und Chrissy wärend des Webmeetings plötzlich unter das Dach einer Tankstelle gefahren ist. So schnell konnte unser Router auch nicht erkennen, dass die Verbindung über LAN (Netzwerkkabel, damit haben wir die Schüssel an den Router angeschlossen) ausgefallen ist, um dann auf den Mobilfunk 4G/5G zu wechseln.
Bewährt und Ausgebaut
Wärend wir standen, hatten wir die Schüssel bislang immer mit Saugnäpfen auf dem Fahrzeugdach, das Strom- und das Netzwerkkabel durch die Gummidichtung der Fenster durchgeführt. Wärend der Fahrt haben wir die Schüssel in das Heckifenster geklemmt. Beides nicht schön, aber praktikabel. Für eine schöne Lösung haben wir dann aber zwei Löcher durch das gebohrt, Strom- und Netzwerkkabel durchgeführt und eine Halterung für die Schüssel gebastelt.
Ist die Schüssel mal nicht montiert, ist das Netzwerkkabel abnehmbar, das Stromkabel kann in der kleinen Box verstaut werden. So können wir die Schüssel notfalls (beispielsweise wenn wir unter Bäumen stehen oder die Schüssel mit in eine Ferienwohnung nehmen), doch mal abnehmen und an einem anderen Ort aufbauen.
Unser Fazit
Bei allen politischen und sozialen Diskrepanzen, das Produkt ist einwandfrei! Schnelles Internet, nahezug überall mit sehr guten Latenzen (Paketlaufzeiten), die auch Webmeetings absolut möglich machen und fairen Preisen (Stand Januar 2025, 79 EUR für die Unlimited Flatrate, mit der Möglichkeit, den Vertrag kostenlos zu pausieren, wenn er nich tbenötigt wird).